Die in Rahmen des Archäologieparks Altmühltal durchgeführte Rekonstruktion des spätkeltischen Tores mit Mauerabschnitt veranschaulicht die großartigen Bauleistungen der Kelten vor mehr als 2.000 Jahren. Es befindet sich am westlichen Stadtrand von Kelheim unmittelbar neben der Gronsdorfer Schleuse.
Die Rekonstruktion basiert auf den Ergebnissen archäologischen Ausgrabungen durch F.-R. Herrmann an der äußeren Stadtmauer in den Jahren 1964-1972. Durch diese Untersuchung konnte festgestellt werden, dass die Befestigung des keltischen Oppidums aus Eichenstämmen mit Plattenverblendungen bestand. Die Pfostenabstände betrugen zwischen 1,50 bis 2,2 m, die Eichenpfosten hatten einen Durchmesser von ca. 50 cm. Die Pfostenschlitzmauer bestand aus einer Holz-Erde-Konstruktion und erreichte eine Höhe von ca. 5 m; sie diente sowohl der Repräsentation als auch der Verteidigung.
Da sämtliche organischen Bestandteile der Keltenmauer in Laufe der Zeit vergangen sind, lässt sich über das Aussehen mancher Details nur spekulieren. So bleibt unklar, ob manche der mächtigen Eichenstämme stärker zugerichtet waren. Für die Rekonstruktion an der Gronsdorfer Schleuse wurden Eichenstämme weitestgehend unbehandelt gelassen. Auch was den Ausbau des Wehrganges auf dem Wall, der die Mauer nach hinten absichert, angeht, gibt es zahlreiche offene Fragen. Aussehen und Höhe der Brustwehr, des hölzernen Übergangs im Zangentor und der Torflügel sind uns gänzlich unbekannt, da es keine Abbildungen vergleichbarere Bauwerke aus keltischer Zeit gibt.
Der Nachbau soll deshalb lediglich den optischen Eindruck einer keltischen Befestigungsanlage vermitteln und ist keine authentische Rekonstruktion im klassischen Sinn.
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Zuletzt aktualisiert am 10.02.2017