... eine typische Heuschreckenart der Magerrasen
Der Heidegrashüpfer ist an den kurzen Fühlern leicht als Feldheuschrecke zu erkennen. Typisch sind die kontrastreiche Zeichnung und das deutlich erweitere Feld in der Mitte des Flügels. Unverwechselbar ist sein leiser, aber sehr markanter Gesang: ein in der Tonhöhe auf- und absteigendes Schwirren. Er erzeugt diesen Ton, indem er beide Hinterschenkel kurz hintereinander über die Flügel zieht.
Wie die meisten Feldheuschrecken ist er ein reiner Pflanzenfresser.
Der Heidegrashüpfer lebt im Magerrasen unterschiedlicher Ausbildung. Wichtig ist die Vegetationsstruktur, die nicht zu dicht, aber auch nicht zu kurzrasig sein darf. Erreicht wird dies durch eine extensive Mahd oder Beweidung. Da seine Lebensräume immer seltener werden, muss der Heidegrashüpfer leider zu den bedrohten Arten in Bayern gerechnet werden. Wer ihn sieht, sollte ihn also nicht fangen, sondern ihn nur beobachten, seinem Gesang lauschen - und sich seinen bunten Farben und der Gesangvielfalt in seinem Lebensraum erfreuen.
Das Wiesenorchester
Geht man im Frühjahr über Magerrasen spazieren, fällt an manchen Stellen das laute Zirpen der Feldgrille auf. Wenig später im Jahr kommt das leise Kratzen der Kleinen Goldschrecke dazu. Diese Klänge werden im Sommer durch das Scheppern des Nachtigall-Grashüpfers und den sirrenden, hohen Dauerton von Roesels Beißschrecke abgelöst. An lauen Hochsommerabenden dagegen dringt der laute schmetternde Gesang des Grünen Heupferdes in den Ohren. Bei genauerem Hinhören kann man noch eine ganze Reihe anderer Heuschreckengesänge in den Magerrasen hören. Ähnlich wie bei den Vögeln lassen sich viele Heuschreckenarten anhand ihres typischen Gesangs erkennen. Nicht alle Heuschrecken sitzen dabei in der Wiese. Das Heupferd zum Beispiel lässt seinen Gesang häufig aus Sträuchern oder sogar Bäumen ertönen.
Die Lauterzeugung bei den Heuschrecken
Die Art der Lauterzeugung ist sehr unterschiedlich: Die meisten Laubheuschrecken - man erkennt diese an ihren langen Fühlern - reiben zwei Flügel aneinander, während die Feldheuschrecken (kurze Fühler) meist mit dem Hinterschenkel über einen Flügel reiben. Es gibt jedoch auch noch einige andere Arten der Lauterzeugung, wie das Trommeln mit den Beinen auf ein Blatt, das Knistern mit den Oberkiefern und das Schleudern des Hinterbeins. Einige Heuschreckenarten erzeugen auch klappernde Fluggeräusche.
Der Lebensraum des Heidegrashüpfers benötigt Pflege!
Ohne regelmäßige Pflege verändern sich die meisten Magerrasen früher oder später so stark, dass sie ihre Eignung als Lebensraum für viele der typischen Arten verlieren. Dies gilt auch für den Heidegrashüpfer. Erforderlich zum Erhalt der Magerrasen ist - je nach Standort und Nutzungsgeschichte - eine nicht zu intensive Beweidung oder eine einmalige Mahd, die im Regelfall im Hochsommer erfolgen sollte.
Oft ist es nicht mehr möglich, die Flächen so zu pflegen wie früher - also in mühsamer Handarbeit, mit dem Balkenmäher oder gar mit der Sense. Hier können heute auch Maschinen eingesetzt werden, die speziell für Arbeiten in schwierigem Gelände entwickelt wurden. Ein Aufwand, der sich lohnt!
Bayerns UrEinwohner
"Bayerns UrEinwohner" sind ausgewählte Tiere und Pflanzen, die in unseren Landschaften heimisch sind. Sie stehen im Mittelpunkt der Artenschutzkampagne der bayerischen Landschaftspflegeverbände.
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Zuletzt aktualisiert am 01.11.2018