Gabriel von Eyb


Gabriel von Eyb    29.9.1455 - 1.12.1535



Sohn des markgräflichen ansbachischen Hofrats Ludwig von Eyb und der Magdalene Adelmann von Adelmannsfelden.

Gabriel von Eyb galt als einer der gebildetsten Bischöfe seiner Zeit. Er war ein aktiver Gegner Martin Luthers und der Reformation. Den Wittelsbachern gegenüber konnte Eyb die Unabhängigkeit des Hochstifts Eichstätt bewahren. Als kunstsinniger "Humanistenbischof" vergab er Aufträge an bekannte Künstler, wie Loy Hering, Lucas Cranach und Hans Holbein d. Ä.

Die Familie von Eyb, die in den Diensten der Hohenzollern stand, benannte sich nach ihrem Stammsitz Eyb bei Ansbach. Sie unterhielt enge Beziehungen zum Bischofsstuhl von Eichstätt und stellte allein im 16. Jahrhundert sechs Domherren.
Gabriel von Eyb wurde schon 1460 Domkanoniker in Eichstätt, etwas später in Bamberg und Würzburg. Er studierte an den Universitäten von Erfurt und Ingolstadt sowie in Pavia, wo er 1485 zum Dr. iur. can. promovierte.
Nachdem Gabriel von Eyb zwischenzeitlich in den markgräflich ansbachischen Hofdienst getreten war, wurde er im Jahr 1496 zum Bischof von Eichstätt gewählt, wobei er sich gegen den wittelsbachischen Prinzen Ruprecht, Bischof von Regensburg, durchsetzen konnte.
Von Eyb machte es sich zur besonderen Aufgabe, den religiösen Zustand seiner Diözese zu verbessern, wozu er 1499 eine Visitationsreise unternahm. 1497 ließ er ein Diözesanbrevier und 1517 ein Bistumsmissale drucken, damit er seinen Klerus mit Hilfe einheitlicher Texte besser anleiten konnte.
Beeinflusst von dem Theologen und Reformationsgegner Johannes Eck (1486-1543), entschied sich auch Gabriel von Eyb für einen antilutherischen Kurs. Mitglieder des Eichstätter Domkapitels, die mit der neuen Lehre sympathisierten, wurden von ihm zum Widerruf oder zum Verlassen der Bischofsstadt gezwungen. Als erster Bischof in Deutschland veröffentlichte er die Bulle "Exsurge Domine" zur Bannandrohung an Luther schon zehn Tage nach ihrem Erhalt. Außerdem beauftragte er 1518 Johannes Eck mit Annotationes zu den Thesen Martin Luthers, die dieser wiederum mit einer Gegenschrift beantwortete.
Während des Bauernkrieges war Gabriel von Eyb auf militärische Unterstützung aus dem Herzogtum Bayern angewiesen. Doch der wittelsbachische Plan, sich in diesem Zusammenhang Zugang zum Hochstift zu verschaffen, scheiterte. Obwohl Herzog Ernst 1519 zum Dompropst gewählt wurde, konnte Gabriel von Eyb dessen Wahl zum Koadjutor erfolgreich verhindern.



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Zuletzt aktualisiert am 10.02.2017