Hecken - Bestandteile der Kulturlandschaft
im Naturpark Altmühltal
Igel
Jeder kennt das sympathische Stacheltier. Besonders Kinder freuen sich über den nachtaktiven Gesellen. Er lässt sich leicht im Licht einer Taschenlampe im Garten beobachten, wenn er gerade eine Schnecke laut schmatzend verspeist.
Steckbrief
gehört mit den Spitzmäusen zur Familie der Insektenfresser
nachtaktiv
frisst gerne Insekten, Schnecken und Würmer
Gewicht etwa 800 - 1500 Gramm
bei Geburt haben Igel an die 100, später 6.000 - 8.000 Stacheln
Winterschlaf von ca. Oktober bis März
baut kugelförmiges Winterschlafnest unter Reisig- oder Holzhaufen, das möglichst regen- und schneedicht sein muss
zehrt von seinem Fettpolster im Winterschlaf (verliert 20 - 30 % des Gewichts), die Körpertemperatur sinkt von 36 ° auf 5 °C ab
Igel sind standorttreu und Einzelgänger
Reviere werden jedoch nicht markiert und verteidigt. Aus diesem Grund können mehrere Igel im gleichen Unterschlupf sein
Lebenserwartung durchschnittlich 2 - 4 Jahre (max. 7 - 8 Jahre)
Lebensraum ist busch- und heckenreiches Gelände
Feinde sind vor allem Autos, daneben Greifvögel, Fuchs, Dachs, Hunde, für Igeljunge auch Katzen
Hervorragend sind Geruchssinn und Gehör, das weit in den Ultraschallbereich reicht; sein Sehvermögen ist jedoch mäßig
Wussten sie schon ...
- wie sich Igel lieben? ... ganz, ganz vorsichtig
- dass Igel zu den ältesten Säugetierformen gehören, die seit dem Tertiär nachgewiesen sind?
- dass jährlich etwa eine Million Igel pro Jahr in Deutschland überfahren werden?
- dass die "normal" genutzte Landschaft keine ausreichende Nahrung mehr für Igel bietet?
- dass Igel in ganz Bayern in Gärten anzutreffen sind, wenn die Bedingungen passen?
- dass auch ihr Garten ein Garten für Igel sein kann, wenn sie einfache Spielregeln beachten?
Was Igel brauchen ...
- ist einen Unterschlupf unter einem Laub- oder Reisighaufen, Holzstapel oder Steinhaufen, für gehobene Igel Ansprüche auch Igelhäuser vom Fachhandel („Kinderstube“ und Winterquartier)
- sind igelfreundliche Zäune, die zumindest an einigen Stellen einen Durchschlupf von ca. 10 cm bieten (Igel durchstreifen nachts große Gebiete)
- ist ein Zugang zum Komposthaufen, bei geschlossenen Schnellkompostern genügt ein Loch von 10 cm Durchmesser (Zugang zu reicher Gemischtkost; Quartier bei entsprechender Größe)
- sind artenreiche Blumenwiesen (ein gedeckter Tisch)
- sind einheimische Kräuter, Stauden und Gehölze (besonders nahrungsreich)
- ist eine flache Ausstiegshilfe aus steilwandigen Gartenteichen und Schwimmbecken (lebensrettend auch für andere Tiere)
- ist vorsichtiges Mähen in hohem Gras und Gebüschsäumen
- ist Streuobst, das liegen bleiben darf oder an offenen Sammelstellen deponiert wird (Herbstnahrung)
Was Igel absolut nicht brauchen ...
- sind Workaholiker, die ständig den gesamten Rasen mähen
- sind Laubsauger, die ihre Nahrung beseitigen
- sind eine Gabel im Rücken. Vorsicht beim Umsetzen von Laub- und Komposthaufen!
- ist die Beseitigung der Winterquartiere durch Umsetzen von Laub-, Komposthaufen und Holzstössen von Herbst bis Winter
- sind mit Schneckenkorn vergiftete Schnecken wie jede Form des Pestizideinsatzes (Möchten Sie vergiftete Nahrung verspeisen?)
- sind Mäuse- und Rattenfallen, Giftköder (wenn erforderlich sollten diese entweder unerreichbar auf Tischen oder in engen Röhren deponiert werden)
- sind ungesicherte Keller- und Lichtschächte (Lichtschächte mit engmaschigen Gittern auch wegen anderer Tiere bitte sichern)
- Wenn sie diese Tipps beherzigen, haben sie schon das Beste erreicht: Einen igelfreundlichen Garten
Falsches Mitleid schadet
- Überwintern der Tiere immer außerhalb des Hauses nur hier fällt er richtig in Winterschlaf
- Zufüttern nur bei untergewichtigen Igeln im Herbst und im Frühjahr - erkennbar ist ein untergewichtiger Igel an eingefallenen Flanken (gut ernährte Igel sind im Umriss oval); zudem ist eine Hungerlinie am Hals erkennbar. Das Futter muss gegen Katzen und andere Tiere mit einer Überdeckung mit 10 cm großem Einschlupfloch gesichert werden. Als Futter eignen sich Hunde- und Katzenfutter, aber auch Äpfel und Nüsse
- keine Milch !!!
- verletzte oder kranke Tiere gehören zum Tierarzt
Übrigens
Igel sind nach dem Bundesnaturschutzgesetz besonders geschützt. Sie dürfen weder gefangen noch verletzt oder getötet werden.
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Zuletzt aktualisiert am 01.11.2018