Wenn die Wiesen und Äcker blühen, fahren die Imker ihre Bienenvölker in ihre Nähe. Tausende Kilos bestens Honig tragen dann die fleißigen Tierchen in wenigen Wochen zusammen. Diese gewaltige Leistungen versteht nur der zu würdigen, der da weiß, daß die einzelne Honigbiene alltäglich auf rund fünfzig Flügen höchstens ein Gramm Nektar zusammentragen kann. Es sind an die 7 Millionen Flugstunden notwendig, um zu einem Pfund Honig zu kommen. Der Weg, den die Bienen dabei zurücklegen muß, entspricht einem dreimaligen Flug um die Erde. An Blüten muß sie dabei etwa 8 Millionen besuchen. Da die Lebensdauer der Arbeitsbiene während solch anstrengender Sammeltätigkeit höchstens 40 Tage währt, müssen also Hunderte von Bienen ihr Leben hingeben, um nur ein Pfund Honig liefern zu können. Nunmehr leuchtet es auch ein, daß ein Volk von achtzigtausend Bienen im Jahr nicht mehr als 6-7 kg Honig bringt. Denn den größten Teil des Sammelgutes brauchen die Bienen zu ihrer Ernährung und zur Aufzucht der Brut.
Je nach Rasse schwarz oder bunt bepelzter Leib, vier durchsichtige, geäderte Flügel, die durch Häkchen am Vorderrand des Hinterflügels zu zwei Tragflächen verbunden werden, knieförmig gebrochene, kurze Fühler, zwei große seitliche Netzaugen, drei kleinen Punktaugen auf der Stirn, mäßig langer Saugrüssel mit Löffelchen an der Spitze, Haftballen und Krallen an den Füßen, für die Sammeltätigkeit ausgerüstete Hinterbeine, Giftstachel am Ende des letztes Hinterleibringes.
15 mm, von der Deutschen Biene schwärzlich bepelzt, von der Italienischen Biene mit gelbgeringeltem Hinterleib und oberseits bräunlichem Brustpanzer, mit Körbchen und Pollenschieber und Bürste an den Hinterbeinen, sogenannten gelben Pluderhöschen, braucht 21 Tage zu ihrer Entwicklung in der Zelle, lebt weitere 21 Tage im Stock, hat Innendienst als Zellenreinigerin, Larvenfütterin, Bauarbeiterin und Wächterin und wird erst danach zur Feldbiene. Lebensdauer rund 6 Wochen.
Männliche Biene, 17 mm, plumper und dicker als die Arbeitsbiene, die Netzaugen stoßen auf der Stirn zusammen, der Rüssel ist verkümmert, die Flügel sind länger, als der breite Hinterleib, ist stachellos, fliegt schwankend und mit hängenden Beinen, summt stark, entwickelt sich aus unbefruchtet Eiern, braucht dazu 24 Tage, treibt sich untätig im Stock herum, bekommt im Herbst das Futter verweigert und wird aus dem Stock gedrängt. Der auserwählte Drohne, der auf dem Hochzeitsflug die junge Königin begattet, verliert dabei sein Leben.
19 mm, schlanker langer Hinterleib, den die Flügel nur zu 2/3 bedecken, verkümmerter Rüssel, braucht zu ihrer Entwicklung in einer besonderen, größeren, sogenannten Weiselzelle nur 16 Tage, da sie auserwähltes Futter erhält. Legt täglich 1.500-3.000 Eier, wird gefüttert, verläßt während der Schwarmzeit und vor der Geburt neuer junger Königinnen den Stock, reißt einen großen Teil des Volkes mit sich. Die auserwählte junge Königin wird nunmehr von den Arbeitsbienen aus ihrer Zelle befreit, tötet sofort alle anderen noch ungeschlüpften Königinnen und übernimmt den alten Stock, Lebensdauer bis zu 5 Jahren.
Die Schwarmzeit setzt Mitte Mai ein und kann bis Mitte August andauern, sie zeigt sich dadurch an, daß die Arbeitsbienen in Klumpen untätig vor dem Flugloch sitzen. Meist fliegen die Bienen nicht weit setzen sich bald in dichter Traube an Äste und werden von ihnen in daruntergehaltene Kästen abgeschlagen.
Die wilden Honigbienen bauen in einen hohlen Baum. Unsere Honigbienen bekommen vom Imker einen geflochtenen Korb oder einen Holzkasten angeboten, in dem in genau bemessenem Abstand etliche Holzrähmchen senkrecht zum Flugloch hängen. In die Rahmen können die Bienen nun bequem ihre Waben bauen. Das dazu benötigte Wachs sondern ihre Wachsdrüsen an den Bauchschienen der vier letzten Hinterleibsringe in Gestalt feiner Schüppchen ab. Jede einzelne Zelle ist genau sechseckig, am Grunde napfartig vertieft, am oberen Ende gerade abgeschnitten, zumeist 5 mm breit und 7 mm lang.
der Bienen sind hoch entwickelt. Die Biene orientiert sich sehend, riechend, schmeckend und tastend, prägt sich in Probeflügen zuerst den Stock, dann die nähere Umgebung ein, richtet sich bei ihren oft kilometerweiten Flügen nach dem Stand der Sonne, vermag den anderen Bienen genau den Weg zur entdeckten Honigweide anzugeben, gebraucht dazu einige Ausdruckstänze, vor allem den sogenannten Rundtanz und Schwänzeltanz, den sie auf den Waben ausführt.
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Zuletzt aktualisiert am 10.02.2017