Samstag, 10. Oktober 2020 um 19.30 Uhr
Seit seinem vierten Lebensjahr erhielt er Klavierunterricht bei Franz Hummel, der ihn - und das ist bei Pianisten eher die Ausnahme - auch im Fach Komposition unterwies. Damit gehört Yojo in die Reihe der Liszt-Schüler, die noch Franz Liszts raffinierte Spiel- und Gestaltungstechniken in direkter "Erbfolge" studieren konnten. Die Reihenfolge der Liszt-Studenten bzw. seiner Schüler und "Enkelschüler" lautet: Franz Liszt - Moriz Rosenthal - Johannes Ehlers - Franz Hummel - Yojo Christen.
Yojo gab bereits erste abendfüllende Klavierabende im Alter von acht Jahren, darunter ein Konzert im Münchener Gasteig.
14-jährig absolvierte er eine Japan-Tournee auf Einladung der Deutsch-Japanischen Gesellschaft, wo er in sieben Großstädten überwältigende Erfolge feierte. Schon nach seinem ersten Abend in Kobe folgte ihm begeisterte Fans in einem Bus zu seinen weiteren Konzerten.
Bereits im sechsten Lebensjahr fing Yojo an zu komponieren. Aufgrund der Qualität seiner Kompositionen wurde er schon als Zehnjähriger in die GEMA aufgenommen.
Für die Opfer der Fukushima-Katastrophe schrieb er eine Trauermusik, die er bei einem Benefizkonzert im September 2011 im Kaisersaal in Füssen uraufführte. Der Erlös wurde von der Stadtverwaltung nach Fukushima überwiesen.
Als Jugendlicher verfasste Yojo auch eine Klavierschule für Anfänger: "Mein wildes Klavierbuch". Die darin enthaltenen Spiel- und Übungsstücke reflektieren seine Erinnerung an die eigene Ausbildung und die freie, ungezwungene Methode, nach der er das Klavierspiel erlernt hat.
Der politisch interessierte junge Mann schreibt zur Zeit unter anderem an einer Oper über den türkischen Staatsgründer Kemal Atatürk und für seine Komposition "Friede", die er nach dem Morsecode für das entsprechende griechische Wort "Irini" komponiert und im Münchener Künstlerhaus selbst uraufgeführt hat, erhielt Yojo als 18-jähriger, und damit jüngster Teilnehmer, beim internationalen Diabelli-Kompositionswettbewerb 2015 den zweiten Preis der Jury und den Publikumspreis, den "Goldenen Kentaur". An dem Wettbewerb waren 126 Komponisten aus aller Welt beteiligt.
Im Jahre 2016 begeisterte Yojo sein Publikum gemeinsam mit den Regensburger Philharmonikern unter der Leitung von Tetsuro Ban mit dem zweiten Klavierkonzert von Franz Hummel, "Krieg und Frieden", dessen letzten Satz Yojo, basierend auf seinem preisgekrönten Wettbewerbsstück "Irini" neu für Orchester komponiert und erweitert hatte. Das Werk hat Hummel Yojo Christen auf den Leib geschrieben und das Publikum im altehrwürdigen Regensburger Neuhaussaal fühlte, wie sich in dieser Musik der Zeitgeist widerspiegelt. "Ich habe selten einen so schwierigen Klaviersatz komponiert", lautet Hummels Selbstanalyse, und "ich wundere mich, dass das überhaupt jemand spielen kann". Doch Yojo konnte - und das Orchester, sein Dirigent sowie das Publikum waren überwältigt.
Im selben Jahr gab Christen beim "Schleswig-Holstein-Festival" einen Klavierabend, den die 900 Besucher mit frenetischem Applausjubel honorierten. Ebenso frenetisch reagierte sein Publikum beim "Beethovenfest" in Bonn.
Aber nicht nur bei öffentlichen Konzerten begeistert Yojo Christen. Sein CD-Debüt "Yojo, 15" kam im Jahr 2011 auf den Markt. In seiner zweiten Einspielung mit 17 Jahren stand dann Franz Liszts h-Moll-Sonate im Mittelpunkt, ein Werk, das immer noch als Herausforderung für jeden Pianisten gilt und das Yojo als Künstler aus der Liszt-Tradition ganz besonders am Herzen liegt. Der Spiegel berichtete darüber unter der Überschrift: "Der Feuerwerker". Auch die darauf folgende CD "Yojo, 19" mit Chopins rätselhafter großer b-Moll-Sonate und Beethovens "Appassionata" fand begeisterte überregionale Beachtung.
In der Fernsehsendung "KlickKlack" im Jahr 2014 stellte Martin Grubinger den damals 18-jährigen Yojo Christen vor und schwärmte von dem "Kollegen mit ähnlichem Lebensweg" wie er selbst.
Alle bisherigen CDs erschienen bei TYXart, einem Label, das mehr der Kultur als dem Kommerz verpflichtet ist und seine "Rising Star"-Serie um eine sehr ungewöhnliche Aufnahme ergänzte, in welcher der Cellist Alexander Suleiman und Yojo Christen einen neuen Improvisations-Stil vorführen, der wie eine sehr freie Extremform des Jazz klingt, jedoch auch an die unterschiedlichsten Erscheinungen der Avantgarde anknüpft. Diese naturhafte Spielweise nennen sie "Atavistic Music", und die beweist die atemberaubende Virtuosität der beiden Ausnahmekünstler sowie den weiten Horizont von Yojo Christen, der als Jugendlicher auch das Schlagzeug mit einer überwältigenden Naturbegabung beherrschte. Nicht umsonst übertitelte das Fono Forum seinen Bericht mit "Himmelmusik".
Aktuell plant Yojo eine weitere CD, bei der George Gershwin im Fokus steht und das erwähnte Klavierkonzert "Krieg und Frieden".
Außerdem betätigt er sich als Komponist eines Musicals nach einem neuen amerikanischen Kinofilm, der Ende 2018 international erschien. Die Premiere des Musicals mit dem Titel "Starbright" ist für Ende 2019 geplant.
Yojo Christens tatsächlich an Franz Liszt gemahnende unglaubliche Fingerfertigkeit geht einher mit der Gabe, auch die geistigen Dimensionen der Werke zu erfassen und zu gestalten. Die Basis seiner so besonderen Einfühlsamkeit bietet besten Nährboden für eine außergewöhnliche musikalische Zukunft. Das bestätigen Presse-, Rundfunk- und Fernsehberichte eindrucksvoll.
Aventinum
Karmelitensaal
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Zuletzt aktualisiert am 27.07.2020