Die Ursprünge der Heilig-Kreuz-Kirche sind unbekannt, doch muß schon 1421 ein Kirchenbau bestanden haben, als das Meßbenefizium gestiftet wurde. Wegen starker Beschädigung wurden Dach und Dachstuhl 1664 erneuert. Von 1699-1705 ist die Verehrung eines alten hölzernen Vesperbildes überliefert. Die baufällige Kirche wurde 1760-1764 unter Maurermeister M. Prädl neugebaut. Dabei errichtete man aus Platzgünden über dem Chor einen Turm, der aber kurz vor Vollendung 1761 einstürzte und das Langhaus schwer beschädigte. Daraufhin erhielt der Turm seinen heutigen Standort, konnte aber erst nach der Einweihung der Kirche (1763) fertiggestellt werden. 1858 wurde die Kirche nach Westen hin um 15 Fuß verlängert. Bei einer umfassenden Restaurierung von 1890 stellte man drei neue Altäre auf. 1908 folgten schließlich Glasgemälde für die Fenster und 1909 eine Instandsetzung des schadhaften Baus. Der Umbau der Kirche im Jahre 1959 (unter Architekt Fr. Haindl, München) brachte eine großzügige Erweiterung des Langhauses und eine weitgehende Erneuerung der Innenausstattung. Lediglich Chor und Turm blieben in ihrer alten Bausubstanz erhalten.
Der ungegliederte, rechteckige Außenbau weist vier Fensterachsen auf und endet in einen Walmdach. Der eingezogene Chor im Osten ist etwas niedriger und schließt in einer halbrunden, von Fenstern durchbrochenen Apsis. Nördlich des Chores ist die Sakristei angebaut, südlich fügt sich der Glockenturm an. Der zweistöckige Turm trägt eine geschweifte Haube mit zwiebelbekrönter Laterne. Während das ungegliederte, quadratische Untergeschoß nur ein einfaches Gesims besitzt, zeichnet eine Piastergliederung mit verkröpftem Gebälk das nur wenig schmälere und mit abgerundeten Ecken versehene Obergeschoß aus. Architektonisch markante Teile, wie Fenster und Pilaster, sind durch in englischem Rot gehaltene Streifen hervorgehoben. In die Kirche führen zwei verschiedene gestaltete Eingänge. Der südliche ist mit einer rechteckigen Vorhalle versehen, zu der Treppen von der höher gelegenen Straße herabführen, während sich über den westlichen nur ein einfaches Vordach spannt.
Das Kirchenschiff zeigt die Form eines längsrechteckigen Saales. Die Seitenwände sind durch jeweils vier hochliegende, segementbogige Fenster rhythmisch gegliedert. Die Westwand durchbricht ein Fenster über der von Rundstützen getragenen Orgelempore mit dem Wappen des Bischofs M. Buchberger. Figürlich und ornamentale Malerei ziert die flache, kassettierte Holzdecke. Den stark eingezogenen Chor im Osten überwölbt eine Tonne, in die Stichkappen einschneiden. Bassenlose Piaster mit wenig ausgreifenden Kapitellen, die zum Langhaus überleiten, und Gurtbögen schneiden einen Vorchor aus. Der etwas erhöhte Hauptchor ist durch Piaster und Basen und weit ausladenden Kämpfern in fünf Segmente gegliedert und durch ein Fresko im Gewölbe ausgezeichnet. Seitlich des Chorhauptes angebrachte rundbogige Fenster sorgen für die Beleuchtung des Raumes. Eine Einheitlichkeit erhält der Kirchenraum - trotz verschiedener Entstehungszeit von Chor und Langhaus - durch seine Rücksichtnahme auf das monumentale Kruzifix im Chor, das den gesamten Raum beherrscht. Die zurückhaltende Farbigkeit und die unaufdringliche Form der übrigen Ausstattung stellen keine Konkurrenz zum Kreuz dar und lassen dieses zum Zentrierungspunkt werden. Durch die Lichtführung und die klare überschaubare Form gleicht sich das moderne Kirchenschiff dem Rokoko-Chor und dem Kreuz an, ohne die eigene Entstehungszeit zu verleugnen.
Kirche "Zum Heiligen Kreuz"
Ingolstädter Str.
93336 Altmannstein
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Zuletzt aktualisiert am 26.10.2017