Im Mittelalter wuchs an der Donau und in den Seitentälern in ausgedehnten Weingärten der Baierwein. Wegen der Konkurrenz des Bieres, dem wachsenden Import aus anderen Weinbaugebieten und einer Verschlechterung des Klimas verlor der Weinanbau ab dem 16. Jahrhundert an Bedeutung. Um ausreichend von normaler Landwirtschaft leben zu können, hatten aber die Winzerhöfe zu wenig Grund. Daher heißt es in einer Beschreibung Oberndorfs aus dem Jahr 1752:
"Notandum, dass weder ganze noch halbe noch Viertelbauern (= übliche Größen für Vollerwerbsbauern), sondern lauter schlechte und meistenteils erarmte Weinzierluntertanen daselbst befindlich seien."
In der Landschaft ist die charakteristische Struktur der alten Weinberge noch zu erkennen. Kennzeichnend sind die breiten Lesesteinwälle in Gefällerichtung, die in alten Weinbergslagen ebenso in Franken, Österreich und Ungarn zu finden sind. Soweit nicht durch Pflege freigestellt, sind diese Steinwälle von Gebüschen überwachsen. In den Gebüschen finden sich vereinzelt verwilderte, uralte Weinreben. Typisch für alte Weinlagen ist außerdem die doppelte Erschließung der Weinberge von unten und oben. Der obere Erschließungsweg an der Hangkante ist teilweise unser Wanderweg. Von alten Terrassierung zeugen leichte Stufen im Gelände. Nach Ende des Weinbaus nutzte man die Weinberge als Äcker, Obstwiesen, Wiesen oder Weiden. In schwer erreichbaren Bereichen wuchs wieder Wald. Heute sind die warmen Standorte Refugium seltener Tier- und Pflanzenarten.
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Zuletzt aktualisiert am 01.02.2019