Ersatzmaßnahmen für den Eingriff in das Ottmaringer Moor durch den Main-Donau-Kanal
Das Ottmaringer Moor vor dem Bau des Main-Donau-Kanals
In der flachen Senke des Ottmaringer Tales konnte aufgrund der wasserstauenden, tonigen Böden des Opalinustones Niederschlags- und Hangwasser nicht versickern: In den stark vernässten Bereichen entwickelte sich ein Moorkörper. Durch extensive landwirtschaftliche Nutzung entstand ein Feuchtwiesenkomplex mit Niedermoorvegetation, nassen Hochstauden und Röhrichtbeständen. Seltene Pflanzen- und Tierarten, die "nasse Füße" ertragen können, stellen sich ein, z. B. Sumpfschertlilie, Breitblättriges Knabenkraut u. a. Die offenen, niedrigwüchsigen Wiesen und Hochstaudenbestände waren Lebensraum für Wiesenbrüterarten wie Bekassine und Braunkelchen.
Nachhaltige Veränderungen durch den Bau des Main-Donau-Kanals
Bei dem Bau des Main-Donau-Kanals senkte sich der Grundwasserspiegel im Bereich des Ottmaringer Moores ab. Da der Kanal die Torfschicht durchschnitten hat und sein Wasserspiegel unterhalb der Torfschicht liegt, wirkte der Einschnitt des Kanals wie eine Dränage. Mit dem aufwändigen Einbau einer Dichtwand sollte sollte die Dränierung des Ottmaringer Moores bereits beim Kanalbau verhindert werden, das Moor fiel jedoch trotzdem trocken. Durch die Entwässerung des Torfkörpers entstanden Risse und die moortypischen Lebensbedingungen gingen unwiederbringlich verloren. Gegenüber dem Ausgangszustand hat sich das Ottmaringer Moor somit massiv verändert. Mit dem Trockenfallen und der Mineralisation der Moorböden verschwanden in den Wiesen seltene Niedermoorarten wie Natternzunge und Braunes Zyperngras. Gravierende Auswirkungen hatte der sich verändernde Wasserhaushalt auch auf die auf diesen Lebensraum spezialisierten Vogelarten (Bekassinen, Braunkehlchen) und Amphibien (Grasfrosch).
Kompensation für verlorengegangene Feuchtlebensräume im Ottmaringer Moor
Der Verlust der Feuchtlebensräume der Ottmaringer Moores musste daher ausgeglichen werden. Da ein Torfkörper grundsätzlich nicht mehr wiederherzustellen ist, wurden als Kompensation an anderer Stelle Feucht- und Nasslebensräume geschaffen:
zurück zur Homepage des Radweges "Spurensuche" von Beilngries im Naturpark Altmühltal
Zuletzt aktualisiert am 10.02.2017