Die mittelalterliche Stadtbefestigung wurde im 15. Jahrhundert errichtet, ist heute aber besonders als Stadtmauer nur noch bruchstückhaft vorhanden. Sie umgab den Stadtkern, war ursprünglich 5-6 m hoch und hatte eine Stärke von etwa 1 m. Ihr Verlauf läßt sich anhand der noch vorhandenen 9 Türme gut verfolgen, Ursprünglich war die Stadtbefestigung mit 12 Mauertürmen und 2 Tortürmen verstärkt. Das "obere Tor" bei der Brauerei Schattenhofer mußte bereits 1886 dem Verkehr weichen. Das "untere Tor" wurde ein Jahr später abgebrochen. Ein Teil der Türme war städtischen Dienstleuten als zinsfreie Wohnung zugewiesen worden und gab damit dem betreffenden Turm den Namen. Freilich wechselten die Bewohner häufig und damit auch die Bezeichnung des Turmes. Die Gärten entlang der Stadtmauer entstanden durch die Auffüllung des ehemaligen Stadtgrabens.
Der Flurerturm diente dem Fluraufseher als Unterkunft und dient heute als Ferienwohnung. Der Fachwerkaufbau erfolgte erst im 19. Jahrhundert. Der Flurer hatte zur Aufgabe, Feldfrevel, Weideverstöße und Holzdiebstahl im Stadtwald zu ahnden.
Der Seelennonnenturm wurde der Totenfrau als kostenlose Wohnung zur Verfügung gestellt, darüber hinaus erhielt sie keine städtische Besoldung.
Der Badturm wurde nach dem ehemaligen oberen Bad benannt. Unter anderem diente dieser Turm der städtischen Hebamme als Unterkunft, die ihr kostenlos zur Verfügung gestellt wurde. Alle Vierteljahre erhielt die Hebamme ihre Besoldung (Quatembergeld) und ein Fuder Holz.
Der Bettelvogtturm beherbergte den Bettelvogt, der die Bettler der Stadt beaufsichtigte. Er sorgte dafür, daß die fremden Bettler sich nicht zu lange in der Stadt aufhielten.
Der Bürgerturm diente ausschließlich Beilngrieser Bürgern als Arrestlokal, während die Dienstboten und Fremden in das Amtshaus beim Seelennonnenturm inhaftiert wurden.
Das Wappen des Eichstätter Fürstbischofs Gabriel von Eyb weist auf den Erbauer dieses Eckturms hin. Nachdem im Mittelalter die Einzelweide verboten war, wurden von der Stadt für die verschiedenen Haustierarten wie Pferde, Rinder, Schweine und Schafe eigene Hirten bestellt. In diesem Turm war der Sauhüter untergebracht.
Benannt nach dem nahegelegenen Wasserschöpferhaus. Der Wasserschöpfer war für die Wasserversorgung des Kommunalbrauhauses zuständig.
Der nächste Turm ist der Strohbauernturm, der seinen Namen vom örtlichen Strohbauernhof hat (einer der drei Meierhöfe). Hier sollte man auch einmal einen Blick auf die nur noch selten zu sehenden Juradächer werfen, die für das Altmühltal typisch sind.
Der letzte Stadtturm ist der Roßturm, der ebenso wie der Sauhüterturm von Bischof Gabriel von Eyb erbaut wurde und dem Pferdehirt als Unterkunft diente.
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Zuletzt aktualisiert am 10.02.2017