Christoph Willibald Gluck ist in Weidenwang getauft worden - diese Aussage schien festzustehen, auch nachdem Erasbach als Geburtsort identifiziert war. Aber es hat den Anschein, dass auch die Kirche von Erasbach damals zumindest das Taufrecht hatte. Das Taufbuch wurde allerdings in Weidenwang geführt. Und erst kurz nach der Taufe von Christop Willibald bürgerte sich ein, bei den Eintragen ein W für Weidenwang und E für Erasbach zu den Namen hinzuzufügen - so z. B. ein "E" beim Bruder des Komponisten, Christoph Anton, anno 1716.
Ob damit allerdings nur der Wohnort des Täuflings oder der Taufort näher gekennzeichnet wurde, bleibt fraglich.
Der Vater, Alexander Gluck erwies sich, trotz der kurzen Zeit, die er hier verbracht hatte, als besonderer Wohltäter der Liebfrauenkirche in Erasbach. 1716 stiftete er mit seiner Frau Maria Walburga einen Kelch, ein Messgewand und andere liturgische Geräte.
Ferner stiftete er einen "Jahrtag", also eine Messe, die alljährlich für die Seelen der verstorbenen Familienmitglieder gelesen werden sollte. Bei dieser engen Verbindung zu Erasbach hätte der Vater sicher darauf geachtet, seine Söhne möglichst in der Erasbacher Kirche taufen zu lassen. Leider sind die erhaltenen Quellen sehr unzuverlässig, und deshalb kann nach wie vor Weidenwang als Taufort Christoph Willibalds gelten.
Der Vorname Christoph ist in der Familie Gluck häufig zu finden - so hatten drei Onkel des Komponisten "Christoph" als einen ihrer Vornamen. Zudem wird den Sitten der Zeit entsprechend, der Name vom Taufpaten, Christoph Fleischmann, übernommen worden sein.
Willibald lag als weiterer Vorname nahe, denn die Taufe am 4. Juli lag in unmittelbar zeitlicher Nähe zum Fest des Diözesanpatrons, des Hl. Bischof Willibald von Eichstätt (+ 787) am 7. Juli, der auch der Patron der Kirche in Weidenwang war.
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Zuletzt aktualisiert am 10.02.2017