Das Aussehen des Berghanges, an dessen Fuß sich der Ort Obereichstätt schmiegt, wird von zahlreichen Dolomitfelsen bestimmt. Etwas westlich des Ortes ist die Steppenheide stärker mit Wald durchsetzt.
Deutschlands prächtigste und seltenste Spinne, die Zinnoberrote Spinne, ist Bewohnerin des Obereichstätter Hanges; das Männchen führt bei Gefahr mit seinem roten, schwarzbepunkteten Hinterleib wippende Drohbewegungen aus. Weniger auffällig und gerade deshalb etwas Besonderes ist die "Steinhexe"; wenn man diesen graubraunen, weißgefleckten Augenfalter unruhig über Kalksteinschutt huschen und dann plötzlich verschwinden sieht, weil er sitzend bei geschlossenen Flügeln mit der steinigen Umgebung verschwimmt, wird die Bezeichnung "Steinhexe" erklärlich. Die Küchenschellen, die im Frühjahr mit ihrem leuchtenden Violett den Obereichstätter Hang überziehen, erhalten Besuch von der Zweifarbigen Mauerbiene, deren Kopf und Brust samtschwarz behaart sind, während der Hinterleib rotgolden schimmert; diese Biene baut eines der wunderbarsten Nester: Für jedes Ei sucht sie ein leeres Schneckenhaus, bringt darin neben dem Ei Futter für die Larve unter, "vermauert" dann die Öffnung mit Steinchen und zerkauten Blättern und errichtet schließlich über dem Schneckenhaus ein zeltförmiges Schutzdach aus dürren Gräsern. Eines der sonderbarsten Tiere des Obereichstätter Hanges können wir antreffen, wenn wir einen größeren Kalkstein anheben. Häufig wimmelt es darunter von flinken schwarzblauen, braunfüßigen Bombardierkäfern. Werden die knapp 1 cm großen Käfer angegriffen, bringen sie im Hinterleib Drüsensekrete zur "Explosion", wodurch mit Gasdruck eine beißende Lösung ausgespritzt wird. Gelegentlich ist sogar der "Abschußknall" und der "Pulverdampf", ein kleines schleierartiges Wölkchen, wahrnehmbar. Selbst Vögel spucken einen Bombardierkäfer sofort wieder aus, wenn er ihre Mundhöhle "bombardiert".
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Zuletzt aktualisiert am 27.09.2018