1. April bis 31. Oktober 2020
Im Jahre 1901 schenkte der kunstsinnige Pfarrer Sebastian Mutzl dem Bischöflichen Seminar seine Sammlung christlicher Kunst und legte damit den Grundstock für das Diözesanmuseum Eichstätt. Nach wechselvoller Geschichte, seiner vorübergehenden Schließung 1943 und Wiedereröffnung 1947, fand das Museum 1982 im "Kipfenberger Stadel" südöstlich des Domes eine neue Heimat. Seit der aufwendigen Sanierung bilden nun Alt und Neu - mittelalterlicher Domkomplex, Kornspeicher des 18. Jahrhunderts, Barockräume des Domkapitels über dem Moruarium und qualitätsvolles modernes Design - eine spannungsreiche und doch homogene Einheit.
Zwölf Räume vermitteln ein umfassendes Bild von der zwölfhundertjährigen Geschichte des Bistums, seiner tragenden Persönlichkeiten und der hier entstandenen Kunst. Zahlreiche Werke bildender Kunst, aräologische Funde aus den Domgrabungen 1970-72 und Informationstafeln sind nach thematischen Gesichtspunkten geordnet. Die Konzentration auf das Wesentliche bestimmt die innere Führungslinie. Auch im Zusammenwirken mit dem Licht erleichtert sie dem Besucher, sich intensiv mit dem Dargebotenen zu befassen.
Der Bistumssaal mit seinen sechs Abteilungen ist Aufbau und Organisation des Bistums, seinen Bischöfen, Klöstern und Wallfahrtsorten gewidmet. Hier finden sich zum Beispiel die Themenbereiche "Volksfrömmigkeit", vertreten durch ein Passionskreuz oder eine Skulptur des hl. Georg, und "Bischöfe". Herausragende Exponate dieser Abteilung sind die Gewänder des hl. Willibald (12.-15. Jh.) und das Rationale des Bischofs Johann III. von Eych (15. Jh.), ein besonderes liturgisches Gewandstück, das heute nur noch von den Erzbischöfen von Krakau und Padaborn sowie den Bischöfen von Toul-Nancy und Eichstätt getragen wird.
Die Baugeschichte des Domes und die Ergebnisse der großen archäologischen Grabungen von 1970-72 mit ihren frühchristlichen und frühmittelalterlichen Funden präsentiert den zweite Raum des Museums.
In den folgenden Abteilungen des Museums werden bedeutende Skulpturen und Gemälde des 14. bis 16. Jh. den Themenkreisen "Heiligenverehrung", "Kindheitsgeschichte Jesu" sowie "Passion und Martyrium" zugeordnet. Die meisten Exponate entstammen dem Diözesangebiet bzw. sind im Bistum Eichstätt entstanden.
Den liturgischen Bereich repäsentieren Paramente der Barockzeit, darunter ein Teil des Stubenberg-Ornats aus der Zeit um 1800.
Die Schatzkammer bewahrt sakrale Gerätschaften aus dem Domschatz, meist Goldschmiedearbeiten des 18. und 19. Jahrhunderts aus Augsburger, Münchner und Eichstätter Werkstätten. Einzigartig ist hier ein venezianisches Fingerreliquiar der Zeit um 1200.
Der wichtige Themenbereich "Kirche und Handwek" ist durch Prozessionsstangen und handwerkliche Arbeiten wie Schlösser, Türbeschläge oder eine große Turmuhr vertreten.
Den Abschluß des Rundganges bildet der Kapitelsaal, in dem das adelige Domkapitel bis 1790 die Bischöfe von Eichstätt wählte. Drei barocke Gobelins (von ingesamt sechs) aus dem Jahre 1745 illustrieren Leben und Verehrung des hl. Willibald, und stellen auch hier den Bezug zur übergeordneten Thematik des Glaubensgeschichte im Bistum Eichstätt her.
Öffnungszeiten:
Mittwoch - Freitag | 10.30 - 17.00 Uhr |
Samstag, Sonntag und Feiertag | 10.00 - 17.00 Uhr |
Montag und Dienstag geschlossen
Sonderöffnungen nach Vereinbarung
Diözesanmuseum Eichstätt
Residenzplatz 7
85072 Eichstätt
Tel.Nr.: 08421/50742
Fax.Nr.: 08421/50269
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Zuletzt aktualisiert am 28.03.2020