Auf ein langes Bestehen und auf eine wechselvolle Geschichte kann die der Himmelsmutter Maria geweihte Pfarrkirche zurückblicken. Nach P. Gotthard Lang dürfte die erste Pfarrkirche Kelheims schon um das Jahr 1.000 entstanden sein, in einer Zeit, als der Ort die Marktrechte erhielt. Selbst wenn diese Angabe nicht als gewiß zutreffen sollte, da es urkundlich nicht nachzuweisen ist, so dürfte doch P. Lang der Entstehungszeit am nächsten gekommen sein. Wegen Baufälligkeit dieser ersten Pfarrkirche im 15. Jahrhundert ging man daran, die jetzige Kirche zu erstellen, was mit den größten finanziellen Schwierigkeiten verbunden sein mochte, weil trotz aller Sammlungen und Spenden die Mittel nicht ausreichten und sich deshalb auch die Bauzeit über ein Jahrhundert hin erstreckte, was uns die sich auf den ersten Blick, widersprechenden Jahreszahlen 1466 auf dem Triumpfbogen und 1513 im südlichen Seitenschiff erklären lassen.
So wurde auch ein Schutzturm, mangels eigener Gelder für einen Kirchturm, als solcher verwandt, in dem man den Mauerturm mit einem Schwibbogen mit dem Chor der neuen Kirche verband, ihn auch erhöhte und mit einem spitzen Helm bedachte.
Schon im Jahre 1501 verzierte man den Turm durch eine aufgesetzte Laterne und nachdem der Hauptbau fertig geworden sein dürfte, deckte man ihn ganz mit buntglasierten Ziegen ein.
Die vielen Überschwemungen setzten dem Mauerturm jedoch so zu, daß er sich nicht allzulange seines neuen Amtes erfreuen konnte. 1689 mußte er neu erbaut werden und bekam noch eine zweite kleinere Laterne, die man oben anfügte und zwei Jahre später wurde ihm der Turmknopf mit Hahn aus Kupfer gehämmert aufgesetzt.
Doch auch diesem Turm war keine lange Lebenszeit beschieden, wegen Einsturzgefahr wurde er schon 1846 wieder abgebrochen. Erst nach 16 Jahren wurde sein Nachfolger - der jetzige Kirchturm - erstellt. Mit diesem Turm wurde die Pfarrkirche durch Verlängerung erst in den Jahren 1877 bis 1886 verbunden. Dabei wurde auch das Innere der Kirche erneuert.
Vor dieser Erneuerung befanden sich 6 Altäre in der Pfarrkirche, - der Hauptaltar im Chor, der Kreuzaltar im Hauptschiff, im linken Seitenschiff des Egkische oder Apostelaltar, sowie der Barbara-Altar und im rechten Seitenschiff der St. Nikolai- und der Wolfgang-Altar. Der aus Kelheimer Marmor gemeißelte Hochaltar ist ein Meisterstück des Kelheimer Bildhauers Obermeier und erweckt die Bewunderung der jetzigen Betrachter.
Unbedingt erwähnt werden müssen als kunsthistorische Schätze, die beiden alten Tafelbilder im Presbyterium, die aus dem Ende des 15. Jahrhunders stammen, die Geburt Christe und den Tod Mariens darstellend. Um 1500 herum mag auch die Vespergruppe eines unbekannten Meisters entstanden sein, die am linken Seitenaltar zu sehen ist.
Die beiden Seitenfiguren sind die Figuren des hl. Johannes in der Taufkapelle und das kleine Tafelbild in der Predella, den Tod Mariens zeigend aus der Zeit um 1500.
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Gottesdienstzeiten:
Samstag 18.00 Uhr
Sonntag 9.00, 11.00 und 18.00 Uhr
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Zuletzt aktualisiert am 10.02.2017