Das keltische Dorf aus den 5. Jahrhundert v. Chr. war für die Archäologen durch zahlreiche dunkle Verfärbungen im Boden zu erkennen.
Die Wohngebäude waren in Pfostenbauweise errichtet. Die Wände bestanden aus Flechtwerk mit Lehmbewurf. Zur Gewinnung des Lehms legten die Bewohner tiefe Gruben im feinkönigen eiszeitlichen Löß an. Am östlichen Rand des Dorfes verlief entlang der Hangkante ein mit Kalksteinen "gepflasterter" Weg.
Handwerkliche Tätigkeiten, beispielsweise das Weben und Töpfern, wurden in sogenannten "Grubenhäusern" verrichtet. Zwischen den Häusern lagen zahlreiche größere Kellergruben, die vermutlich überdacht waren.
Die kleineren Gruben mit kreisrundem Einstiegsloch enthielten die Getreidevorräte der Dorfbewohner.
Keller- und Vorratsgruben waren nach einiger Zeit nicht mehr benutzbar und wurden an anderer Stelle neu ausgehoben. Die alten Gruben verfüllte man mit Siedlungsabfall. Sie enthielten eine große Zahl von Funden: Scherben von Tongefäßen, Werkzeuge und Geräte aus Eisen sowie Knochen von Haustieren und Jagdwild.
Die Siedlung aus der frühen Latenezeit bestand nur etwa zwei Generationen lang, dann haben die Enkeringer Kelten ihr Dorf verlassen. Diese Zeit gilt als die Epoche der großen keltischen Wanderungen.
Am Rande der Ausgrabungsfläche wurde ein Separatfriedhof aus der Zeit um 700 n. Chr. entdeckt. Der örtliche Adel ließ sich in deutlichem Abstand vom Gräberfeld der Dorfbevölkerung auf einem eigenen Friedhof bestatten.
Drei Gräber von führenden Männern sind besonders herausgehoben. Sie lagen in Grabkammern aus Holz mit Steinabdeckung. Darüber wölbte sich ein Erdhügel, der von einem Kreisgraben umsäumt war.
Die berittenen Krieger mit ihren Angehörigen, die sich auf dem kleinen Friedhof bestatten ließen, repräsentieren die führende Familie der Ortschaft Enkering. Sie lebten etwa eine Generation vor der Ankunft des Hl. Willibald in der "regio Eihstat".
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Zuletzt aktualisiert am 10.02.2017