Der Grüne Topf von Grösdorf mit seinem zur Altmühl hin entwässernden Quellbach ist gleichermaßen interessantes Geotop, historisches Archäotop und Biotop im weitesten Sinne. Diese drei Gesichtspunkte sind eng miteinander verzahnt und waren historisch gesehen lange Zeit von einander abhängig.
Der Bereich des Grünen Topfes stellt insofern eine Besonderheit dar, als an der Stelle des Quellaustritts geschichtete Kalke des Malm (gamma) zwischen massigen Riffkalken aus Dolomit zutage treten. Die Quelle ist Teil des ausgedehnten Karstwassersystems. Bei Färbe- und Schallversuchen konnte man feststellen, dass eine mittelbare Verbindung mit den Dolinen und Schachthöhlen auf der Albhochfläche bei Irlahüll besteht.
Diese spezielle Ausprägung der Gesteinsschichten um den Grünen Topf ermöglicht es dem Karstwasser auf einer nach unten abdichtenden Ton- und Mergellage fast auf dem Niveau des Talgrunds als Quelle auszutreten. Der heute sichtbare Quelltopf ist ein künstliches Staubecken, welches durch menschliches Zutun verschüttet und in seinem natürlichen Zustand nicht mehr klar erkennbar ist.
Durch das Aufstauen der Quelle wurde ursprünglich eine Wassertiefe von zwei bis drei Metern erreicht. Über ein Gerinne wurde das oberschlächtige Mühlrad der Brunnmühle betrieben.
Das Wasser in der Kastquelltöpfen erscheint im Allgemeinen ab einem gewissen Wasserstand grün, bei größerer Tiefe zunehmend auch blau. Diese Erscheinung führte wohl zur Bezeichnung "Grüner Topf". Eine andere Erklärung wäre die Benennung nach der im Quelltopf gedeihenden Brunnenkresse. In diesem Zusammenhang sei hier auf die Glessbrunnen bei Wolkertshofen (Markt Nassenfels) verwiesen, mit einer dortigen Tiefe des Quelltopfes von ca. 6 m, oder den für sich sprechenden "Blautopf" bei Blaubeuren mit 8 m Tiefe.
Quelltopf, Quellbach und Gerinne sowie das Umfeld bilden heute in vielfältiger Weise einen Lebensraum für Tiere und Pflanzen. Als Bachbewohner gelten seit jeher die Mühlkoppe, die Bachforelle und im Übergang zur Altmühl der Flussbarsch. Bachflohkrebse und Köcherfliegenlarven bilden ihre Nahrungsgrundlage.
Der grüne Topf
85110 Kipfenberg / Grösdorf
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Zuletzt aktualisiert am 24.04.2020