Schambach wird 945 erstmals erwähnt. Die Kirchweihe durch Bischof Gundekar (1057-1075) in Schambach ist jedenfalls hieher zu beziehen. Selbständige Pfarrei wurde es erst 1793, vorher war es Filiale von Böhmfeld. Generalvikar Priefer fand 1602 in der Filiale Schambach zwei Altäre: einen sehr schönen Hochaltar, darauf ein kupfernes Kreuz, das in einem Brunnen gefunden worden sein soll, und einen sehr alten Nebenaltar St. Gundilla mit uraltem Bild. Das Volk opfere daselbst Käse, Butter, Eier. Die Kirche war offensichtlich immer dem hl. Kreuz geweiht: zu dem hayligen Kreuz nennt sie eine Urkunde von 1391. Im 18. Jahrhundert scheint sich allmählich eine Wallfahrt zum hl. Kreuz entwickelt zu haben. Das Verzeichnis der "Mirakel" und "Benefizien" beginnt 1724.
Wie die Bauabrechnungen im Pfarrarchiv zu Böhmfeld erweisen, wurde die heutige Kirche 1757 erbaut. Der Eichstätter Hofmaurermeister Dominikus Barbieri erhielt für den Riss und Überschlag nebst Nachschauen 35 fl. 45 kr. Der Maurermeister Michael Haberl von Kipfenberg führte den Bau. Die Stukkaturen schuf Johann Kaspar Aicher, Bildhauer zu Eichstätt mit zwei Gehilfen. Sie kosteten 110 fl. Auch die stuckierte Kanzel war in diesem Betrag mit inbegriffen. Für die Fresken erhielt Johann Michael Baader von Eichstätt 105 fl. Er malte 1760 auch die Seitenaltarblätter. Der Hochaltar wurde 1768 dem Eichstätter Bildhauer Dominikus Loder übertragen, die Schreinerarbeit daran dem Martin Liebold in Kipfenberg. Die Orgel war 1760 von Franz König in Ingolstadt gemacht worden. Der Schreiner von Wettstetten lieferte die Kommunionschranken und die Oratoriengitter über der Sakristei.
Um 1890 fand eine Restauration der Kirche statt. Dabei wurden die Baaderschen Fresken übermalt.
Die Kirche liegt, von wenig Häusern umgeben, in einem mit Naturschönheiten gesegneten Seitental des Altmühlgebietes. Sie hat eingezogenen, dreiseitig geschlossenen Chor, der gleich dem vierachsigen Langhaus flachgedeckt ist. Die Fenster, die eine große Lichtfülle vermitteln, haben Stichbogenschluss. Portal mit toskanischen Pilastern, die einen Segmentgiebel tragen, bez. 1757.
Der Turm mit Sakristei im Erdgeschoss liegt an der Nordseite des Chores. Er erhebt sich quadratisch, drei Geschosse hoch. Darüber Achteck mit großen stichbogigen Schallöffnungen. Ziegelkuppel. Die Untergeschosse gehören vermutlich dem älteren Bau an. (Im dritten Geschoss hat man 1757 ein Bild der alten Kirche an eine der Innenwände gemalt. Deren Turm hat ein Fachwerkobergeschoss und stumpfen Helm.)
Das Äußere der Kirche war ursprünglich durch gemalte Lisenen geteilt, die mit Rötel getönt waren wie in Gungolding.
Kirche "Hl. Kreuz"
Mühlenstr. 16
85110 Kipfenberg / Schambach
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Zuletzt aktualisiert am 10.02.2017