Binsen- und seggenreiche Wiesen, die das ganze Jahr über sehr feucht sind, tragen wesentlich zur Arten- und Biotopvielfalt bei. Im Frühjahr fallen solche Feuchtwiesen häufig schon von weitem durch die gelb blühenden Sumpfdotterblumen auf. Später im Jahr heben sie sich vom übrigen Grünland durch das auffällige dunkle Grün verschiedener Binsenarten ab. Kennzeichnend ist auch der hohe Anteil sogenannter Feuchtezeigerarten. Neben der Sumpfdotterblume sind dies vor allem Wiesenknopf und Wiesenschaumkraut. Daneben sind derartige Flächen auch Lebensraum für viele seltene Tierarten, wie zum Beispiel Libellen und Heuschrecken.
Feuchtwiesen nutzte man früher extensiv als Streuwiesen. Sie wurden einmal im Jahr gemäht, und das Schnittgut verwendete man als Einstreu im Stall. In der modernen Viehhaltung ist kein Streu mehr notwendig, weshalb diese naturschonende Bewirtschaftungsweise fast nirgends mehr betrieben wird. Werden Feuchtwiesen nicht mehr regelmäßig gemäht, so entwickeln sie sich zu Weidengebüschen und schließlich zu Wald. Im Zuge der Intensivierung der Landwirtschaft wurden in den letzten Jahrzehnten viele dieser wertvollen Feuchtflächen durch Entwässerung und Düngung zurückgedrängt.
Heute sind sie nach Artikel 6d Absatz 1 des Bayerischen Naturschutzgesetzes vor Eingriffen geschützt.
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Zuletzt aktualisiert am 10.02.2017