Arnsberger Leite bei Kipfenberg im Altmühltal


Naturschutzgebiet "Arnsberger Leite"

in Kipfenberg / Arnsberg im Naturpark Altmühltal



Der "Arnsberger Leite" genannte Steilabfall zur Altmühl mit Dolomitfelsen, die wie Finger aus dem Wald der Steppenheide ragen, birgt eine Fülle botanischer Besonderheiten. Schon 1951 wurde eine Felsenterrasse unter der Gelben Höhle am oberen Hang der Arnsberger Leite unter Schutz gestellt. In diesem Schutzgebiet findet sich u. a. ein Standort des Echten Federgrases. Im Umfeld gibt es Pflanzengesellschaften, die zum Trespentrockenrasen gehören. Hier gedeihen Erdegge, Gewimpertes Perlgras, Aufrechte Trepse, Blaugras, Schafschwingel, Walliser Schwingel, Öhrchen-Gänsekresse, Bergziest, Edelgamander und Berggamander, Sandfingerkraut, Knolliger Hahnenfuß, Steifer Augentrost und andere Arten, wie sie auf trockenen Jurahängen verbreitet sind. Darunter gibt es besonders stachelige Gewächse, etwa die Stengellose Kratzdistel, die Dornige Hauhechel, aber auch die Silberdistel. Bemerkenswert ist das Vorkommen des Brandknabenkrautes. Am Hangfuß mischen sich in den Halbtrockenrasen zahlreiche Fettwiesenarten. Dazu gehören der Hohe Glatthafer, das Knäuelgras und das Wiesenlabkraut. Im Felssteppenrasen gedeihen auch die Pfingstnelke, der Blaue Lattich und das Bergsteinkraut, das sich sonst nur in kälteren Gegenden findet. Die Königskerze wird hier übrigens 2 m hoch. Es sind Pflanzenarten, die hauptsächlich im Südosten Europas oder südlich der Alpen verbreitet sind. Besonders auffällig aber ist an seinem Standort das bereits genannte aus den östlichen Steppen stammende, im Juni blühende Echte Federgras mit einen bis zu 30 cm langen Grannen.
Die Gelbe Höhle, die sich inmitten der Felswand befindet, wurde in der frühen Bronzezeit bis in die Römerzeit von Menschen aufgesucht, wie Funde beweisen: Zu den merkwürdigsten Fundstücken gehören die menschlichen Schädelbruchstücke, bei denen man auf Menschenopfer schließen muß.
In der Arnsberger Leite vereinen sich einen der landschaftlich schönsten Partien des Altmühltals und eines der botanisch interessantesten Gebiete in der ganzen Altmühl-Alb.


Bitte bleiben Sie auf den Wegen und nehmen Sie Rücksicht auf die Pflanzen und Tiere entlang der Wanderstrecke.



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Zuletzt aktualisiert am 10.02.2017