Wanderweg in Kipfenberg im Naturpark Altmühltal


Schmetterlingsweg

in Kipfenberg im Naturpark Altmühltal



Felsen

Felsstandorte stellen in gewisser Hinsicht einen extremen Lebensraum dar. So müssen Pflanzen besondere Anpassungen besitzen, um auf Fels wachsen zu können. Der Weiße Mauerpfeffer (Sedum album), ist solch eine typische Felspflanze. Er wurzelt in Felsspalten und speichert in seilen Blättern Wasser, so dass ihn die hier herrschende Trockenheit nichts anhaben kann. Als Pionier kann er offene Felsen sehr früh besiedeln, wird aber später durch aufkommende Moose, Gräser und Gehölze verdrängt. Da sich die Raupe des Apollofalters ausschließlich vom Weißen Mauerpfeffer ernährt, kann er nur dort vorkommen, wo auch der Mauerpfeffer wächst. Es ist daher wichtig, Felsen in einem schütteren Bewuchsstadium zu halten. Die Beweidung mit Schafen und Ziegen ist das geeignete Mittel, um dies zu erreichen. Ideal wäre der Aufbau eines Felsenverbundes aus vielen Standorten. Dieses Ziel wird seit einigen Jahren im Altmühltal verfolgt, weshalb auch die Felsen hier bei Böhming entbuscht und in eine Beweidung eingebunden wurden. Auf diese Weise soll das Apollo-Vorkommen im Altmühltal eines der letzten in Deutschland, gestärkt werden. Die Felsstandorte kommt auch anderen Arten zugute. Hierzu zählen z. B. mehrere Widderchen-Arten, der Argus-Bläuling und der Rote Scheckenfalter, die alle ab Juni den Hochsommer einläuten.


Wussten Sie schon, warum ...
Widderchen keine Angst vor Vögeln haben ?

Die Familie der Widderchen umfasst mehrere heimische Arten, die überwiegend rote Flügelzeichnungen aufweisen. Es sind ragaktive Falter, die man zu den Kleinschmetterlingen zählt (Tag- und Nachtfalter sind Großschmetterlinge). Im Sommer trifft man Widderchen an trockenen Hängen oder Waldsäumen. Dort sitzen sie meist ruhig auf Blüten und zeigen keine Scheu vor dem Beobachter. Was aber macht diese Falter scheinbar so furchtlos? Es sind giftige Blausäureverbindungen die die Falter im Körper aufweisen. Man kann es einem Vogel, der ein Widderchen frisst, nachfühlen, indem man sich den Geschmack einer Bittermandel erinnert, die ähnliche Verbindungen enthält. Die rote Flügelzeichnung ist also eine deutliche Warnung an jeden Vogel. Hat ein Jungvogel dies einmal leidvoll gelernt, wird er keinen dieser schlecht schmeckenden, rot gezeichneten Gesellen mehr anrühren, so dass man ein gemütliches Falterleben unter roter Warnfärbung genießen kann.


Diese Falter können Sie hier sehen:

Apollofalter (Parnassius apollo) die Naturschutzbehörden helfen mit gezielten Pflegemaßnahmen
Argus-Bläuling (Plebeius argus) auffallend sind die Silberflecke in der Randbinde
Perlgrasfalter (Coenonympha arcania) er setzt sich gerne in bzw. auf Büsche
Schachbrettfalter (Melanargia galathea)   namensgebend ist die Flügelzeichnung
Widderchen (Zygaena sp.) viele Widderchen-Arten genießen den Schutz einer Warntracht


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Zuletzt aktualisiert am 10.02.2017