Bis zum fertigen Falter durchlaufen alle Schmetterlingsarten mehrer Raupenstadien, bevor sie sich verpuppen. Für diese Wachstumsphase können manche Arten unterschiedliche Pflanzen nutzen, andere brauchen eine bestimmte Pflanzenart. Die Weibchen tragen bei der Eiablage aber nicht nur bezüglich dieser Auswahl Verantwortung, sie müssen auch den Standort und den konkreten Eiablageplatz an der Pflanze auswählen, der später für die Raupen die besten Lebensbedingungen bietet. So werden die Eier des Blauen Eichen- und Ulmenzipfelfalters nur an besonnte Zweige abgelegt. Der Segelfalter, eine sehr wärmeliebende Art, legt in unserer Region die Eier bevorzugt an kleinwüchsigen Schlehen ab, die über Geröll oder Felsen im Magerrasen stehen. Die stärkere Erwärmung und Rückstrahlung des Gesteinsbodens bietet Ei und Raupe die benötigte Wärme. Für einige Arten ist es gelegentlich notwendig, weit zu fliegen, um geeignete Eiablageplätze zu finden. Der sehr seltene Malven-Dickkopffalter benötigt trocken-heiß stehende Malven, die das Weibchen durch ausgedehnte Suchflüge für die Eiablage von jeweils nur wenigen Eiern pro Pflanze sucht. Auch in der Nähe dieser Tafel konnten Eier nachgewiesen werden. Sogar auf der Terrasse des Landgasthofes "Zum Raben", die mit ausgewählten Pflanzen auch auf die Bedürfnisse hungriger Falter eingestellt ist, gab es schon solche Funde.
Vermutlich nicht! Denn dazu müsste man die Eier an den jeweiligen Raupenfutterpflanzen suchen oder ein Weibchen bei der Eiablage beobachten. Beides ist nicht ganz einfach, weshalb hier einige Beispiele mit interessanten Formen vorgestellt werden: Das diskusförmige Ei des Ulmen-Zipfelfalters klebt einzeln an Blütenknospen der Ulme und überdauert dort den Winter. An einen Seeigel erinnert dagegen das Ei des Blauen Eichen-Zipfelfalters, das ebenfalls einzeln und kaum sichtbar am Knospengrund von Eichen angeheftet wird. Beide Arten fliegen im Sommer an warmen Waldrändern und auf Magerrasen. Der Nierenfleck legt die Eier oft paarweise an der Schlehe ab. Arten aus der Familie der Weißlinge haben längliche bzw. flaschenförmige Eier. Oft zeigt die Farbe des Eies den Entwicklungszustand an. So verfärbt sich das Ei der Goldenen Acht von gelb bis orange bevor das Räupchen schlüpft.
Diese Falter können Sie hier sehen: | |
Senfweißling (Leptidea sinapis) | kürzlich wurde entdeckt, dass es sich hierbei um zwei Arten handelt |
Malven-Dickkopffalter (Carcharodus alceae) | seine Bestände sind in Bayern stark gefährdet |
Wachtelweizen-Scheckenfalter (Melitaea athalia) | er kommt auf blütenreichen Wiesen vor |
Goldene Acht (Colias hyale) | der Name weist auf die markante Zeichnung der Flügel-Unterseite hin |
Birken-Zipfelfalter / Nierenfleck (Thecla betulae) | der erste Name verwirrt: die Raupe frißt v.a. Schlehe |
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Zuletzt aktualisiert am 10.02.2017