Waldsaum in Kipfenberg im Naturpark Altmühltal


Schmetterlingsweg

in Kipfenberg im Naturpark Altmühltal



Saum und Waldmantel

In unserer intensiv genutzten Landschaft finden wir oft abrupte Übergänge zwischen Offenland und Wald. Vielfach grenzen Äcker oder intensiv genutzte Wiesen unmittelbar an die Hochstämme des Waldes oder einen am Waldrand entlang führenden Weg. Selten findet man dagegen eine Situation mit einem Waldmantel vor wie hier: Ein kraut- und blütenreicher Saum rahmt den Weg beidseitig ein und geht zum Wald in eine gebüschreiche Zone über. Typische Geholze sind Schlehe und Weißdorn sowie kleinwüchsige Eichen, die z.B. der wärmeliebende Eichenbusch-Zipfelfalter benötigt. Im blütenreichen Saum finden viele Insekten nicht nur ein großes Saugpflanzen-Angebot vor, sondern hier wachsen oft auch die benötigten Futterpflanzen für die Raupen. Deshalb sind Säume nicht nur am Waldrand, sondern auch entlang von Ackerrändern wichtig: Raine verbinden Saumstandorte in einem intensiv landwirtschaftlichen genutztem Gebiet. Der Kaisermantel und der Kleine Perlmuterfalter sind typische Bewohner blütenreicher Säume. Die Raupen beider Arten leben an Veilchen. Im Sommer sieht man die Falter auf Disteln und anderen Blüten saugen. Verweilen Sie eine kurze Zeit und nehmen Sie den Eindruck im Gedächtnis mit. Sie werden bei einem Vergleich mit anderen Waldrändern den Unterschied feststellen!


Wussten Sie schon, warum ...
die Flügel mancher Schmetterlinge schillern ?

Tropische Arten wie die südamerikanischen Morpho-Falter sind Meister auf diesem Gebiet. Ihr spiegelndes, fast unwirklich erscheinendes Blau ist unerreicht. Aber auch unser einheimischer Großer Schillerfalter, den man auf Waldwegen und an Waldsäumen beobachten kann, begeistert durch sein schillerndes Blau. Während der braune Farbton durch Pigmente in den Flügelschuppen erzeugt wird, entsteht das schillernde Blau durch Strukturfarben: Auf den Flügelschuppen befinden sich dünne und lichtdurchlässige Lamellen, die feinste Luftschichten einschließen. An diesen Strukturen bricht sich da Licht und erzeugt meist Blau- und Grüntöne, die je nach Einfallswinkel des Lichts verschieden sind. Für das Auge des Betrachters gibt es daher mehrer Blickwinkel, bei denen die Färbung des Großen Schillerfalters von der braunen Pigmentfarbe bis zur leuchtend blauen Strukturfarbe wechselt: Betrachter man z.B. den Flügel von oben, so wirkt er braun. Schaut am mehr seitlich auf den Flügel, erkennt man die herrlich blauschillernde Strukturfärbung. Nicht nur Schmetterlinge, sondern auch Vögel wie z. B. Kolibris erzeugen Metallglanz durch Strukturfarben.


Diese Falter können Sie hier sehen:

Kleiner Perlmutterfalter (Issoria lathonia) bildet bis zu drei Generationen, die sich ggf. überlappen
Großer Schillerfalter (Apatura iris) saugt gerne an feuchter Erde und Kot (u.a. zur Stickstoffaufnahme)
Brauner Waldvogel / Schornsteinfeger (Aphantopus hyperantus)   er überwintert als Raupe in der Grasschicht
Brombeer-Zipfelfalter (Callophrys rubi) ein Tarnkünstler im Gebüsch des Waldmantels
Pflaumen-Zipfelfalter (Satyrium pruni) ist leicht an der orangen Binde am Flügelrand zu erkennen


zurück zur Homepage des Schmetterlingsweg in Kipfenberg im Naturpark Altmühltal


Zuletzt aktualisiert am 10.02.2017