Paläogeographie (Geographie der Vorzeit)
Die Karte zeigt die plattentektonische Situation bzw. die Land-Meer Verteilung der Erde zur Zeit des Oberen Jura (Tithonium, etwa vor 150 Millionen Jahren).
Der große Block von Gondwanaland beginnt zu zerbrechen, die heutigen Südkontinente nehmen erste Konturen an, ebenso die dazwischen liegenden Ozenane: Nord- und Südatlantik, sowie Indischer Ozean sind schon erkennbar. Dennoch beherrscht noch das weltumspannende Mittelmeer (Tethys) die globale Szenerie.
Wo heute Süddeutschland liegt, dehnte sich ein flaches Randmeer der Tethys aus. Auch die Gegend des heutigen Mülheim war von diesem Randmeer bedeckt.
In der Jura-Zeit lag das Gebiet von Mühlheim deutlich südlicher, etwa auf der geographischen Breite der Karibik im subtropischen Klimagürtel der Erde.
Vorherrschaft des Meeres
Große Teile Mitteleuropas waren in der Jurazeit noch von Schelfmeeren überflutet.
Unter der Sonne des Südens: Mülheim lag damals deutlich weiter im Süden als heute, etwa auf 25-30 ° nördlicher Breite am Nordwestrand des Urmittelmeeres Tethys. Begrenzt wurde die Tethys in Mitteleuropa durch verschiedene Landmassen: die Böhmische Insel im Osten, die Mitteldeutsche Schwelle (Teil des London-Brabanter Massivs) im Nordwesten die Pompeckische Schwelle im Norden und das Skandinavische Land im Nordosten.
Vor 150 Millionen Jahren sah es um Mülheim ähnlich aus wie in der Südsee heute: Subtropisches bis tropisches Klima, warmes, klares Wasser, Riffe mit Ihren Bewohnern! Zeugen des warmen Klimas sind fossile Schwammriffe (Schwammstotzen), die in der südlichen Frankenalb landschaftsprägend sind.
Vereinfacht war die Umgebung von Mülheim damals ein küstennahes, flaches, tropisches Schelfmeer, das im Norden von der Mitteldeutschen Insel begrenzt war. Im Bereich des Altmühltals war das Meer stark von Inseln, Riffen und Lagunen gegliedert, das den Lebensraum für eine vielfältige Fauna und Flora , unter anderem mit Krokodilen, Fischen Krebsen und in der Luft mit Flugsauriern bildete.
Zur Jura-Zeit waren alle Kontinente noch zu einem riesigen Urkontinent (Pangäa) vereint. Das Urmittelmeer, die Tethys, drang von Osten in den Kontinent ein. Im weiteren Verlauf der Erdgeschichte zerbrach Pangäa, und die Kontinentalplatten drifteten aufgrund plattentektonischer Prozesse allmählich in ihre heutige Position.
Die Jura-Zeit ist in Europa wesentlich durch marine Ablagerungen bestimmt. Während in der Region Mülheim damals eine ausgedehnte Riff-Insel-Lagunen-Landschaft existierte, waren große Teile des heutigen Süd- und Nordammerika Festlandsgebiete, die den Lebensraum für die Dinosaurier bildeten. Ausgedehnte Ebenen mit Sumpfgebieten und mäandrierenden großen Flusssystemen in Verbindung mit dichter Vegetation waren optimale Lebensgrundlage für die Dinosaurier des Oberen Jura.
Funde aus Deutschland beweisen, dass auch die verglichen mit Amerika- kleinen Festlandmassen Mitteleuropa ausreichend Grundlage für Dinosaurierpopulationen darstellen.
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Zuletzt aktualisiert am 10.02.2017