Grabungstechnik in Mörnsheim


Fossilien-Besuchersteinbruch mit Steinbruchlehrpfad

in Mörnsheim / Mühlheim im Naturpark Altmühltal



Grabungstechnik und Präparation

Wie wird gegraben ?

Die anstehenden Gesteinsteinsschichten werden immer systematisch von oben nach unten abgebaut. Der Abbau erfolgt von Hand, lediglich mit Hilfe von Hammer, flachen Meißeln und Messern. Zuerst wird ein Schichtpaket mit dem Meißel abgehoben und so weit wie möglich durch Aufklopfen mit Hammer und Meißel fein aufgespalten.
Die Fossilien liegen nicht nur auf den Schichtoberflächen. Deshalb ist es notwendig, sich die Bruchkanten sorgfältig anzusehen und größere Platten, die sich nicht weiter aufspalten lassen, zu zerschlagen: Viele Funde befinden sich noch innerhalb einer Platte und werden dann erst im Querbruch entdeckt. Das gilt insbesondere für Fische und Krebse.
Der beim Graben anfallende Abraum (das durchsuchte Gestein) ist auf einer Halde zu deponieren.

Achtung: Viele Fossilien in Mühlheim befinden sich nicht auf den aufgespalteten Schichtflächen, sondern sind nur im Querbruch zu sehen, deshalb: Nach dem Aufspalten die Platten zerschlagen und die Bruchkanten nach Fossilien absuchen.


"Leuchtende Fossilien"

Manche Fossilien sieht man bei Tageslicht ziemlich schlecht. In Mühlheim gehen die Forscher deshalb manchmal auch nachts in den Steinbruch, ausgerüstet mit einer speziellen Lampe. Diese Lampe strahlt ultraviolettes Licht (UV-Licht) aus. Diese kurzweilige energiereiche Strahlung ruft bei manchen Fossilien einen Fluoreszenz-Effekt hervor: die Fossilien strahlen gelb-weißlich und feine Details werden sichtbar. Bei den Fossilien fluoresziert vor allem das Kalziumphosphat von Krebspanzern und Knochen von Fischen und anderen Wirbeltieren, bei Ammoniten leuchtet der Siphonalstrang besonders auffällig.


Präparation Mühlheimer Fossilien

Wie werden die Fossilien aus ihrem Gesteinsgefängnis befreit:
Oft liegt das Fossil nicht auf einer Platte, sondern ist schon im Gelände bei der Bergung in mehrere Teile zerfallen. Wie bei einem Puzzle setzt der Präparator die Teile wieder zusammen. Die Bruchstücke werden mit einem speziellen Kleber wieder zusammengefügt. Lose Fossilteile, wie z. B. Knochensplitter, werden mit Sekundenkleber stabilisiert / angeklebt.
Zum Einsatz bei der Präparation kommen unterschiedliche Druckluftstichel, Nadeln und Binokular (stereoskopische Lupe). Mit diesen Werkzeugen werden die Knochen, Schuppen usw. des Fossils vollständig vom Sediment befreit. Ist das Gestein / Sediment weicher als das Fossil, kann mit dem Sandstrahlgerät gearbeitet werden. Sehr dünne Sedimentlagen können vorsichtig mit einer schwachen Säure heruntergepinselt werden. Das funktioniert aber nicht bei allen Fundstücken. Ein geübtes Auge und viel Erfahrung sind notwendig, um die Fossilien zu präparieren. Wissenschaftlich interessante Funde dürfen deshalb nur von Fachleuten präpariert werden.



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Zuletzt aktualisiert am 10.02.2017