Wie alt sind die Gesteine und Fossilien von Mühlheim ?
Die hellen Kalke des Altmühltals, so auch so auch die Gesteine von Mühlheim, entstanden im Oberen Jura. Die Jurazeit gehört zum Erdmittelalter und umfasst ein Alter von 190 Millionen bis 135 Millionen Jahren. Sie wird weiter aufgegliedert in: Unterjura oder Schwarzer Jura (Lias). Mittlerer Jura oder Brauner Jura (Dogger) und Oberer Jura oder Weißer Jura (Malm). Der Obere Jura wird unterteilt in folgende Stufen: Oxfordium, Kimmeridgium und Tithonium. Die Gesteine im Steinbruch werden in das untere Tithonium eingeordnet, genauer in das Malm Zeta 3. Sie werden als Mörnsheimer Schichten bezeichnet und sind ca. 150 Millionen Jahre alt. Sie sind ca. 500.000 jünger als die Solnhofener Plattenkalke. Die Mächitgkeit der Mörnsheimer Schichten wird im Besuchersteinbruch auf 50 m geschätzt.
Leitfossilien
Fossilien, die für bestimmte Horizonte bzw. zeitliche Einheiten charakteristisch sind, nennt man Leitfossilien. Anhand dieser Fossilien ist eine relative Altersbestimmung der Gesteinsschichten möglich. Sedimentgesteine lassen sich so global vergleichen: wenn sie das gleiche Leitfossil enthalten, sind die Gesteine etwa gleich alt. Ein Leitfossil soll die folgenden Eigenschaften aufweisen:
Den Zeitabschnitt des Jura lässt sich anhand von Ammoniten biostratigraphisch in verschiedene Zonen gliedern. Hauptteilfossil im Tithon ist der Ammonit Hybonoticeras hybonotum. Seine stratigraphische Reichweite setzt mit der Rögling-Formation ein und endet am Top der Mörnsheim-Formation.
Wie sehen die Gesteine aus? Die Fazies (das "Gesicht") der Mühlheimer Kalke
Bei den Gesteinen des Besuchersteinbruchs Mühlheim handelt es sich um die Mörnsheimer Kieselplattenkalke (Kieselkalkbänke und Mergelkalke). Unter Plattenkalk versteht man karbonatische (kalkige) Meeresablagerungen, die geschichtet sind. Die Schichtung wurde nur selten durch Bodenlebewesen zerstört. Es gibt sehr fein laminierte Schichten, die sich mit einem Messer aufblättern lassen. Dazu gehören die in den oberen Bereichen des Besuchersteinbruchs anstehenden Papierschiefer. Man findet aber auch dickbankige und grobkörnige Lagen, die sich schlecht spalten lassen. Sie sind oft stark verkieselt. Der hohe Kieselsäuregehalt stammt hauptsächlich von Kieselschwämmen. Zwischengeschaltet finden sich Riffschuttlagen mit Kieselschwämmen, Seeigeln, Muscheln und fragmentierten Resten anderer mariner Organismen ("Bioklasten").
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Zuletzt aktualisiert am 10.02.2017