Flechten sind eine Symbiose zwischen einer Alge und einem Pilz. Sie zeichnen sich durch ein äusserst langsames Wachstum von einem bis wenigen Millimetern pro Jahr und grosse Immobilität aus.
Ein Hauptgrund der Gefährdung der Flechten im Wald liegt im Verlust an Lebensräumen. Gefährdete Arten besiedeln vor allem alte Bäume oder Speziallebensräume wie schrägstehende Bäume (vor allem Eichen), an deren trockener Unterseite sich spezielle Flechten entwickeln. Zudem wachsen sie auf alten Bäumen mit stark borkigen Rinden oder auf freistehenden, besonnten Altbäumen in Mittelwäldern und Selven. Der zweite Hauptgrund für ihre Gefährdung liegt in ihrer schlechten Verbreitungsmöglichkeit von knapp 100-150 m. Innerhalb dieses Radius sollte wiederum ein passender Baum vorhanden sein. Dies ist in in den meisten Wirtschaftswäldern nicht der Fall.
Während Flechten in der Regel auf der trockenen Seite der Bäume leben, wachsen auf der regenzugewandten Seite Moose. Viele der auf Bäumen lebenden Moose sind ähnlich wie die Flechten auf alte Bäume angewiesen. Gleichaltrige Waldbestände, welche in verhältnissmässig jungen Jahren geerntet werden, verhindern wie bei den Flechten, dass sich diese Moose noch verbreiten können. In den Moospolstern leben zahlreiche Insekten- und Schneckenarten.
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Zuletzt aktualisiert am 21.09.2018