Pilze begleiten einen Baum vom Keimen bis zum Zerfall. Im Totholz sind die Pilze zusammen mit Bakterien die Zersetzer von Lignin und Zellulose. Äusserlich erkennbar sind die verschiedenen Abbauprozesse an ihrer Farbe. Bei der Weissfäule wird das braune Lignin abgebaut. Übrig bleibt die faserige, hellfarbene oder fast weisse Zellulose. Bei der Braunfäule wird die helle Zellulose abgebaut und es bleibt das dunkelbraune Lignin zurück; das Holz zerfällt in bräunliche, rechteckige Holzstücke. Pilze sind keine Schädlinge. Sie befallen einen Baum erst, wenn dieser bereits geschwächt ist, und erfüllen dann ihre Funktion als natürliche Abbauer. Gut sichtbar sind die Fruchtkörper aussen am Totholz, im Holzinnern versteckt verbreitet sich das Pilzmyzel.
Für jedes Abbaustadium von Totholz, für jedes Holzvolumen, für die verschiedenen Gehölzarten wie auch für die verschiedenen klimatischen Bedingungen bei stehendem und liegendem Totholz gibt es Spezialisten. Das erklärt die hohe Zahl von über 2.500 Pilzarten im Totholz. Fichte und Buche sind dabei die Spitzenreiter mit je über 700 Pilzarten. Ebenso wichtig sind aber auch Weichhölzer wie Weiden, Vogel- und Mehlbeerbäume und Erlen, welche ebenfalls sehr pilzartenreich sind. Am auffallendsten sind grosse Baumpilze wie der Zunderschwamm oder der Rotrandige Baumschwamm. Verschiedene Porlinge und Seitlinge sind für Höhlenbildungen verantwortlich. Bäume mit Grosshöhlen können noch jahrzehntelang leben und erfüllen eine wichtige ökologische Funktion.
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Zuletzt aktualisiert am 06.04.2018