Fliegenpilz am Pilz-Lehrpfad bei Riedenburg im Altmühltal


Schwammerl - Lehrpfad

in Maierhofen / Painten im Naturpark Altmühltal



Im Reich der Pilze

Ein ganz besonderer Pilz - der Fliegenpilz

Fliegenpilze üben auch heute noch eine starke Anziehungskraft auf den Menschen aus und lassen wohl kaum jemanden ohne Blick vorübergehen.


Wie kommen die weißen Tupfen auf den roten Hut ?

Die weißen Tupfen auf dem Hut des Fliegenpilzes sind Reste einer Hülle, die den Pilz beim Hervorbrechen aus dem Boden als Schutz umgeben hat. Wie ein Mantel, der bei einem wachsenden Kind eines Tages zu eng wird und reißen würde, so platzt auch diese Hülle beim Entfalten des Pilzes. Übrig bleiben die kleinen weißen Fetzen auf dem Hut. Ein ganz junger Fliegenpilz sieht also noch weiß aus. Auch der Ring ist der Rest einer Huthaut, die beim jungen Pilz die Lamellen schützte und beim Aufschirmen des Pilzes am Stiel haften bleibt.


Warum wachsen Pilze innerhalb weniger Tage aus dem Boden ?

Der größte Teil des Pilzes, der "eigentliche" Pilz, lebt das ganze Jahr über als feines Geflecht verborgen im Boden oder Holz. Solche Pilzgeflechte durchziehen als riesiges Netz den gesamten Waldboden. Die feinen weißen Fäden sind am besten zu finden, wenn man am Boden liegendes morsches, feuchtes Holz umdreht.
Es ist schon beeindruckend, solche Fäden in der Hand zu halten und sich vorzustellen, dass daraus in kurzer Zeit kunstvoll geformte Pilze entstehen können. Das geschieht meistens im Herbst, wenn sich unzählige dieser Fäden dicht aneinander legen oder miteinander verflechten. Aus einem zunächst winzigen, an eine kleine Styroporkugel erinnernden Fadenknäuel entsteht der für uns sichtbare Pilz. Er wird nur zur Vermehrung gebildet und deswegen als Fruchtkörper bezeichnet.


Wie vermehren sich Pilze ?

Wie bei den Moosen und Farnen erfolgt die Vermehrung und Verbreitung durch Sporen, die meistens vom Wind verweht werden. Sie haben eine Durchschnittslänge von nur 0,0007 mm und sind deshalb mit dem bloßen Auge einzeln gar nicht zu erkennen. Hunderte, tausende Sporen dicht beieinander bilden aber eine feinen Staub und sind als solcher gut sichtbar.
Drückt man zum Beispiel leicht auf einen Stäubling (Bovist), steigen die Sporen wie eine Rauchfahne in die Luft.
Außer Lamellen und Röhren gibt es noch weitere Sporen tragende Schichten, die alle dazu dienen, die Oberfläche der Fruchtschicht zu vergrößern. Gelangen reife Sporen auf geeigneten Boden, können sie keimen: Aus einer Spore bildet sich ein Faden, der sich immer mehr verzweigt. Nach verschieden Vorgängen biologisch-chemischer Art entseht durch die Verflechtung vieler solcher Fäden schließlich der für uns sichtbare Pilz.



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Zuletzt aktualisiert am 10.02.2017