Naturschutzgebiet in Solnhofen im Naturpark


Naturschutzgebiet "Juratrockenhang mit

der Felsgruppe Zwölf Apostel"

in Solnhofen im Naturpark Altmühltal



Das Naturschutzgebiet "Juratrockenhang mit der Felsgruppe Zwölf Apostel" liegt unweit Solnhofen im Naturraum Südliche Frankenalb und bildet den südlichen bis westlich exponierten Talghangbereich des Altmühltales. Seinen Namen verdankt es den mächtigen aufragenden Dolomitfelsen, die sich über die Süd-West-Hänge erstrecken.
Den geologischen Untergrund bilden dickbankige Schickkalke, der Treuchtlinger Marmor, einer Gesteinsart des Weißen Jura. An Schwellen des Weiß-Jurameeres entwickelten sich als erdgeschichtliche Besonderheit sogenannte Schwammkalksteine. Sie verwittern schwerer und wurden so als Felsen herauspräpariert.
Die Vegetation des Schutzgebietes gliedert sich in zwei Komplexe. Auf dem Plattenkalk finden sich weitläufige Halbtrockenrasen (Kalkmagerrasen), die in lichte Wacholder-Kiefern-Wäldern übergehen. Im oberen Bereich der Felstürme mit ihren Felsspalten- und Felsbandgesellschaften liegt ein kleinräumiges Naturschutzgebiet in Solnhofen im Altmühltal Mosaik aus echten Trockenrasen.
Jahrhundertelange extensive Bewirtung durch den Menschen in Form von Beweidung ließ hier eine neue Lebensgemeinschaft aus Pflanzen und Tieren entstanden.
Ursprünglich waren Flächen der heutigen Halbtrockenrasen oder Wacholderheiden überwiegend von Rotbuchen- und Eichenwäldern bedeckt. Seit dem frühen Mittelalter trieb der Mensch Schafe und Ziegen in diese Wälder. Das Weidevieh verbiss die aufkommenden Jungbäume und der Mensch fällte die Bäume als Brenn- und Bauholz. So breiteten sich im Laufe der Zeit licht- und wärmeliebende Pflanzen und Tiere aus. Viele dieser ökologisch anspruchsvollen Arten konnten aus dem Mittelmeerraum und den Steppengebieten Südosteuropas bis ins mittelfränkische Becken einwandern. Einige Magerrasen typische Arten z. B. das Sonnenröschen, die Karthäuser-Nelke oder die Küchenschelle.
An die Beweidung, insbesondere den Verbiss und Tritt der Weidetiere, sind viele Pflanzen der Magerrasen angepasst. Deshalb sind besonders dornige, stachelige oder stark aromatische bzw. giftige, krautige Pflanzen und Gehölze vertreten. Sie werden nicht oder nur zögernd gefressen und haben somit anderen Pflanzen gegenüber eine Konkurrenzvorteil. So sind viele Wacholdervorkommen eine Folge der Beweidung, denn mit seinen stechenden, harten Nadeln entging er dem Verbiss der Schafe und Ziegen. Als lästiges "Weideunkraut" droht er manchmal überhand zu nehmen und muss daher reduziert werden. Wohlschmeckende Gräser und sonstige Kräuter und Gehölze werden durch den gezielten Verbiss zurückgedrängt.
In der Tierwelt haben sich Arten hervorgetan, die mit den extremen Standortfaktoren gut zurechtkommen, z. B. Dungspezialisten, wie der Dungkäfer und zahlreiche Fliegenarten, Pflanzensaftsauger frisch austreibender Triebe, wie Zikaden, sowie der Trockenheit gut angepasste Arten, von Bläulingen zu diversen Heuschreckenarten.
Um den charakteristischen Zustand und der Artenreichtum (187 seltene und geschützte Pflanzenarten der Roten Liste sind auf Mager- und Trockenstandorte angewiesen!) zu erhalten, muss die traditionelle Hüteschafhaltung gesichert werden. Daneben tragen begleitende Pflegemaßnahmen, wie Mahd und Entbuschungsmaßnahmen zu Verbessern bzw. Wiederherstellung von Kalkmagerrasen bei.


Lieber Naturfreund,
bitte tragen Sie durch verständnisvolles Handeln zur Erhaltung dieser Naturschutzgebietes bei.
Bitte unterlassen Sie alle Handlungen, die zu einer Zerstörung, Beschädigung, Veränderung oder zu einer nachhaltigen Störung des Naturschutzgebietes oder seiner Bestandteile führen können (Art. 7 Abs. 2 Bay.Nat.SchG). Insbesondere bitte wir Sie, keine Pflanzen zu entnehmen, die markierten Wege nicht zu verlassen und Hunde an die Leine zu nehmen!
Bedenken Sie, dass Zuwiderhandlungen mit einer Geldbuße bis zu 25.000 € belegt werden können!



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Zuletzt aktualisiert am 15.11.2017