Die hier wieder aufgebauten Grabhügel bildeten zur späten Hallstattzeit (um 500 v. Chr.) das Zentrum eines größeren Grabhügelfeldes.
In den Jahren 1983-1985 wurden zunächst von der Naturhistorischen Gesellschaft Nürnberg, später durch das Landesamt für Denkmalpflege, insgesamt 27 Grabhügel und annähernd 70 Urnenbestattungen untersucht. Durch den Ackerbau in den vergangenen Jahrhunderten sind sie Grabstätten nunmehr völlig eingeebnet.
Die Steinkreise der Grabhügel waren in unterschiedlicher Bauweise errichtet. Die Trockenmauer bestand aus flach übereinandergelegten Steinplatten, aus senkrecht in den Boden gesetzten Kalksteinen oder einer Mischung beider Bauarten. In einem Fall war der Grabhügel noch von kreisförmig angeordneten Holzpfosten umgeben. Der Durchmesser der Grabhügel ist ganz unterschiedlich, er reicht von 6 bis 14 Metern.
Die Hügel hat man in der Regel für eine Person angelegt, doch kam es häufig vor, daß die Gräber wieder geöffnet wurden, um weitere Tote darin zu bestatten. Die rechteckige Grabkammer aus Holz war meist von Nord nach Süd ausgerichtet und mit Kalksteinen abgedeckt (einer der kleineren Hügel ist offen, d. h. im Zustand der Ausgrabung, wiederhergestellt und verdeutlicht so die Anlage mit der zentralen Grabkammer).
Im Totenbrauchtum der Hallstattzeit (ca. 750-450 v. Chr.) kannte man sowohl die Brand- als auch die Körperbestattung. Während der unverbrannte Tote in Nordsüdrichtung in der östlichen Hälfte der Grabkammer auf dem Erdboden niedergelegt wurde, finden sich die aus den dem Scheiterhaufen ausgelesenen verbrannten Knochenresten des Toten zusammen mit Holzkohle vermischt als Brandschüttung im Zentrum der Grabkammer. Neben den menschlichen Überresten sind in der Grabkammer noch Eß- und Trinkgeschirr - bis zu 25 Gefäße - und Speisebeigaben untergebracht.
Die Keramik ist oft kunstvoll mit Ritzlinien, Stempelmustern oder Bemalung verziert. Importkeramik aus Südwestdeutschland und zu Perlen verarbeiteter Bernstein von der Ostsee in den Landersdorfer Gräbern zeigen die weitläufigen Handelsbeziehungen während der Hallstattzeit auf.
Die Toten setzte man in ihrer Tracht bei, von der sich in der Regel nur noch die Gegenstände aus Eisen und Bronze erhalten haben. Zur Grabausstattung der Frauen gehören Arm- und Fußringe, Halsreife, Fibeln, Gürtelhaken und Messer, den Männern wurden hin und wieder auch Waffen und Pferdezaumzeug ins Grab gelegt.
Über den Grabkammern der späten Hallstattzeit waren bei den weniger verpflügten Hügeln nach Nachbestattungen aus der darauffolgenden frühen Latenezeit (ca. 450-350 v. Chr.) erhalten.
Zwischen den Grabhügeln fand man zahlreiche Urnenbestattungen. Diese Brandgräber bestanden aus einer kleinen Grube, in die ein Gefäß mit den verbrannten menschlichen Überresten gestellt wurde. Gelegentlich richtete man über einem solchen "Flachgrab" eine Steinplatte auf, um die Stelle oberirdisch kenntlich zu machen.
Die zum Gräberfeld gehörige Ansiedlung befand sich unweit nördlich auf der Göllersreuther Platte.
Die hallstattzeitlichen Grabhügel liegen im Bereich einer Siedlung der Jungsteinzeit (um 2.000 v. Chr.), deren Reste ebenfalls bei Ausgrabungen entdeckt werden konnten.
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Zuletzt aktualisiert am 10.02.2017