Grenzstein am Wanderweg in Thalmässing im Altmühltal Landesgrenzstein Markstein Waldstein Grenzstein am Wanderweg in Thalmässing im Altmühltal

Grenzsteinfeld

in Thalmässing / Stauf im Naturpark Altmühltal



Grenzen

Grenzsteinfeld-Karte in Thalmässing im Altmühltal Schon früh in der Geschichte der Menschheit entstand das Bedürfnis, Land abzugrenzen, anderen Grenzen zu setzten oder zu zeigen. Menschen setzen Grenzen und markieren diese Grenzen. Diese Markierungen können unterschiedlicher Art sein: besonders gepflanzte oder gekennzeichnete Bäume, Gräben, Pfosten aus Holz oder eben Grenzsteine.
Die Gründe, Grenzen zu setzen, sind unterschiedlich: Landes- oder Hochgerichtsbezirkgrenzen sind Grenzen der Herrschaft. Abgrenzungen von Weide-, Trift- oder Bewirschaftungsbereichen, von Wäldern, Jagden oder Gütern sind Grenzen von Nutzungsrechten zeigten bis wohin ein Dorf oder bestimmte Dorfangehörige bestimmtes Recht ausüben durften (die sogenannte Gerechtsame oder Gerechtigkeit) bzw. wo ein Grundherr das Verfügungsrecht hatte. Steuerbezirke wurden durch sog. Zehntsteine abgegrenzt. Weitere Abgrenzungen erfolgten durch Geleitsteine, die anzeigten bis wohin ein Berechtigter Geleitschutz geben durfte und Freyungssteine, die Bezirke markieren, in denen Straftäter unter bestimmten Voraussetzungen Schutz genossen.
Von die Vielzahl der unterschiedlichen Grenzen sind heute nur noch die Staatsgrenzen, die Landesgrenzen und die Gemeindegrenzen rechtlich als Hoheitsgrenzen und die Flurstücksgrenzen als privatrechtliche Grenzen bedeutsam.


Grenzsteinfeld

Die auf dem Grenzsteinfels aufgestellten Steine stammen in der Regel von Stellen, an denen alte Steine zu Schaden kamen, durch neue ersetzt werden mussten und damit ihre Funktion verloren.
Diese Steine wurden nicht weggeworfen bzw. vernichtet, sondern gesammelt und hier wieder aufgestellt. Sie regen an, sich mit der früheren politischen und rechtlichen Geschichte unserer mittelbayerischen Region zu befassen, die in vielen Bereichen bis in unsere Tage nachwirkt, wie etwa bei Religionen, Dialekten oder Bräuche.
Unser Grenzsteinfeld nimmt diese Steine auf und bewahrt sie vor dem Vergessen. Zugleich liefert es einen Überblick über verschiedene Arten von Steinmarkierungen an Grenzen. Das Grenzsteinfeld ist ein offenes Projekt, das laufend ergänzt wird.
Grenzsteine bestehen aus einem Fuß, das ist der Teil, der im Boden verborgen ist und dem Kopf. Manche Grenzsteine haben oben auf dem Kopf eine Kerbe, Weiser genannt. Diese Weiser bezeichnet den Grenzverlauf. Fortlaufende Nummern an Grenzsteinen halfen, den Grenzverlauf genau nachzuvollziehen, den Standort zu bestimmen und das Fehlen von Steinen leichter festzustellen. Hoheitszeichen, Symbole oder Buchstaben zeigten an um welche Grenze es sich handelt.


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Zuletzt aktualisiert am 10.02.2017