Auf der Hochfläche der Waizenhofer Espans liegt eines der größten Grabhügelfelder Mittelfrankens. Mehr als 35 Grabhügel mit einem Durchmesser bis zu 15 m sind noch deutlich sichtbar, zahlreiche andere sind stark verflacht. Das Grabhügelfeld reicht bis zu einem Abschnittswall, der den nach Nordosten gerichteten Geländesporn von der übrigen Fläche abriegelt.
Bereits seit über 100 Jahren wurden hier immer wieder Grabungen durchgeführt jedoch mehr zerstörende Raubgrabungen als exakte archäologische Untersuchungen. Am bekanntesten sind hier die Ausgrabungen des Thalmässinger Apothekers Friedrich Ziegler, der bereits 1883 dreizehn Hügel öffnete und das Fundmaterial barg. Die Spuren solcher Schürfungen sind heute noch als flache Trichter in der Hügelmitte erkennbar und kennzeichnen die für die damalige Zeit typische Grabungstechnik.
Um den Befund eines in jüngster Zeit beschädigten Grabhügels exakt zu sichern und neue Erkenntnisse über das Grabhügelfeld zu gewinnen, grub die Naturhistorische Gesellschaft Nürnberg e. V. im Sommer 1978 einen Hügel aus und untersuchte seinen Aufbau. Dabei stellte sich heraus, daß er bereits in der mittleren Bronzezeit (ca. 15. Jahrhundert v. Chr.) errichtet worden war. Er diente zur Bestattung einer ungefähr 30 Jahre alten Frau, die mit ihrer Tracht sowie Speise- und Trankbeigaben in Tongefäßen innerhalb des aus Kalksteinplatten kreisrund geschichteten Grabbaus beigesetzt war. Von der Tracht haben sich nur ein Anhängerteil, von der Keramik nur Scherben erhalten.
Während der Hallstattzeit (750 - 450 v. Chr.) wurde der Hügel dann für eine weitere Bestattung geöffnet. Leider wurde diese durch neuzeitliche Raubgrabungen stark zerstört, so daß von der einst reichhaltigen Ausstattung nur noch Scherben von drei Gefäßen erhalten sind.
Der Grabhügel wurde inzwischen restauriert und ist in seinem ursprünglichen Zustand wieder zu sehen.
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Zuletzt aktualisiert am 07.04.2017