Steinbrücke in Emsing im Naturpark Altmühltal


Geschichte

des Marktes Titting im Naturpark Altmühltal



Wie die zahlreichen Hügelgräber aus der Bronze und Hallstattzeit beweisen, lebten 1000 Jahre v. Chr. schon Menschen im Anlautertal. Das Erzvorkommen im Jura hatte für jene Zeit in Mitteleuropa eine Bedeutung wie heute auch das Ruhrgebiet in der Bundesrepublik. Auf den Höhen beiderseits des Anlautertals wurde Eisenerz gewonnen. Dies war sicher eine der wirtschaftlichen Grundlagen für diesen Raum.
Im 1. und 2. Jahrhundert n. Chr. bauten und bewachten römische Soldaten den Limes, den turmbewehrten Grenzwall gegen die germanischen Stämme. Bereits 233 n. Chr. überrannten die Alemannen diesen Wall. Im 5. und 6.Jahrhundert begann eine planmäßige Besiedlung.
Während der 1. bayerischen Siedlungsepoche entstanden die Talorte. Die Bergorte sind dagegen der 2. (7.-9. Jahrhundert) bzw. der 3. (ab 9. Jahrhundert) Siedlungsepoche zuzuschreiben.
Bei dem Bau der Schule in Titting (1965) stieß man auf ein Gräberfeld aus der Merowingerzeit (6./7. Jahrhundert), das über das Bestehen einer größeren Siedlung Zeugnis ablegt. Entlang der Anlauter entstanden 7 Burgen und Herrensitze, im gesamten Anlautertal waren es ihrer 15. Der größte Teil der Ritter, die diese Burgen bewohnten, waren unfreie "Ministeriale" d. h. sie waren einem weltlichen oder geistlichen Herrn verpflichtet. Im 13./14. Jahrhundert gelangten jedoch manche dieser Geschlechter zu einer Stellung, die dem freien Hochadel gleichkam. Zu keiner Zeit aber waren die Burgen im Anlautertal "Raubritterburgen", wie viele Sagen berichten. In Friedenszeiten ernährten sich die Ritter von der Landwirtschaft, die heute noch Haupterwerbszweig der Bevölkerung ist. Während der Bauernkriege wurden Burgen und Herrensitze erstürmt und geplündert. Anschließend fehlten die Mittel, um sie wieder herzurichten, und so finden wir heute - von wenigen Ausnahmen abgesehen - nur noch Ruinen, ja zum Teil weisen lediglich Erdaufschüttungen oder Reste von Fundamenten auf eine "abgegangene Burg" (Burgstall genannt) hin.
Im 15. und 16. Jahrhundert kam das Hochstift Eichstätt entweder durch Schenkung, Erbe oder Kauf in den Besitz dieser Burgen und ihrer Liegenschaften. Damit gehörte dieses Gebiet bis zur Säkularisation zum Fürstbistum Eichstätt.
Bereits im 5. Jahrhundert erfolgte hier die Christianisierung. 741 berief der Hl. Bonifatius den angelsächsischen Missionar Willibald zum 1. Bischof von Eichstätt. Das Christentum verbreitete sich rasch und der geistige Einfluß des Bistums war groß, so daß die Bischöfe bald die eigentlichen Herren von Eichstätt und Umgebung waren. Durch die Übernahme der weltlichen Herrschaft dehnte sich bald ihr Einflußbereich weiter aus. Es wurden in viele Orten Schulen eingerichtet, die regelmäßig visitiert wurden. Auch in wirtschaftlicher Hinsicht machte sich die Zugehörigkeit zum Hochstift günstig bemerkbar. Land und Leute wurden während der Jahrhunderte unter dem Krummstab wesentlich geprägt.
Während des 30-jährigen Krieges wurden viele Dörfer stark in Mitleidenschaft gezogen und die Zahl ihrer Bewohner ging zurück. Nach einer Periode des Wiederaufbaus besetzten napoleonische Truppen Bayern. 1803 kam es zur Säkularisation und damit zur Auflösung der geistlichen Fürstentümer. Bayern wurde Königreich (1806) und das Fürstbistum Eichstätt neben anderen dem Königreich einverleibt. 1817 schuf König Maximilian I. Joseph das Fürstbistum Eichstätt um es seinem Schwiegersohn Eugen Beauharnais, dem Stiefsohn Napoleons zu übergeben, der gleichzeitig den Titel "Herzog von Leuchtenberg und Fürst von Eichstätt" erhielt. 1855 wurde jedoch dieses Fürstentum wieder aufgelöst und das Land fiel an das Königreich Bayern zurück.
Es folgten verschiedene Verwaltungsreformen und Kreiseinteilungen, bis schließlich unsere Dörfer zu dem neu geschaffenen Landkreis Hilpoltstein und damit zum Regierungsbezirk Mittelfranken kamen.
Im Zuge der Gebietsreform 1972 wurde der Landkreis Hilpoltstein wieder aufgelöst, das Gebiet der heutigen Großgemeinde Titting ("der Berg") dem Landkreis Eichstätt und dieser dem Regierungsbezirk Oberbayern zugegliedert.



zurück zur Homepage von Titting im Naturpark Altmühltal


Zuletzt aktualisiert am 10.02.2017