An der Stelle, an der östlich von Erkertshofen der Standort eines Limes-Wachturmes vermutet wird, ist die einzige Rekonstruktion eines steinernen Limesturmes in Bayern entstanden. Der dreigeschossige Bau aus handbehauenen Kalkbruchsteinen wurde 1992 fertiggestellt. Der Turm, der für die Besucher zugänglich ist, hat einen Zugang im ersten Obergeschoß eine betretbare umlaufende Holzgalerie im zweiten Obergeschoß und ein Zeltdach aus Holzschindeln.
Grundlage für die Rekonstruktion waren die Grundrisse der weiter östlich aufgefundenen Steintürme. Aus der Tatsache, daß dort im Erdgeschoß keine Eingangstüre entdeckt wurde, schließt man, daß der Zugang über eine (einziehbare) Leiter im ersten Obergeschoß erfolgte. Das darunter liegende, nur von innen zugängliche Erdgeschoß diente wohl vor allem als Vorratsraum für Nahrungsmittel, denn die vier bis fünf Mann starke Turmbesatzung wurde jeweils für einen längeren Zeitraum vom nächstgelegenen Kastell zum Wachdienst abkommandiert. Das erste Obergeschoß war wahrscheinlich Aufenthalts- und Schlafraum der Besatzung, das zweite Obergeschoß mit der Galerie, die gute Aussichtsmöglichkeiten gewährte, der "Dienstraum" für die römischen Soldaten auf Wache. Die Gestaltung der Galerie und des Geländers beruht auf der Darstellung eines Limesturmes auf der Trajansäule in Rom.
Mit dieser Rekonstruktion, deren Pläne Dipl.-Ing. Wolfgang Schmidt aus Ausburg fertigte, haben die Teilnehmergemeinschaft Flurbereinigung Erkertshofen, der Landkreis Eichstätt und der Markt Titting für Bürger und Besucher die römische Vergangenheit wieder lebendig werden lassen.
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Zuletzt aktualisiert am 10.02.2017