In der zweiten großen Kichenbauperiode des Bistums Eichstätt wurden von Bischof Otto von Eichstätt (1182-1196) in Titting zwei Kirchen geweiht St. Michael in Obertitting und St. Martin in Untertitting. Letzter war eine Filiale der Pfarrei Emsing mit sechs Filialen.
In Jahr 1713 wurde an das mittelalterliche Langhaus ein barocker Turm angebaut. Der Eichstätter Hofbaumeister Benedikt Ettl erstellte den Plan ("Abriß"). Das Langhaus der Pfarrkirche St. Michael wurde 1950 abgebrochen. Unter Pfarrer Joseph Regent von Titting wurde von Architekt Franz X. Will aus München bis Herbst 1951 die neue Kirche St. Michael erbaut durch örtliche Firmen unter größter Mithilfe der Bevölkerung "um reinen Gotteslohn". Der barocke Turm wurde um ein Stockwerk erhöht. Am 29./30. September 1951 wurde die Kirche St. Michael von Bischof Joseph Schröffer von Eichstätt, dem späteren Kurienkardinal in Rom, eingeweiht.
An der Pfarrkirche St. Michael wurde im Jahr 1739 eine St.-Michaels-Bruderschaft errichtet, die am 29. April 1758 konfirmiert wurde. In mehr als zweieinhalb Jahrhunderten wurden ca. 8320 Mitglieder in die Bruderschaft aufgenommen. Aus Anlaß des 250 jährigen Gründungsjubiläums war am 24.9.1989 Bischof Karl Braun von Eichstätt Hauptzelebrant und Festprediger.
Im Rahmen der Ortserneuerung wurde anläßlich des 40 jährigen Jubiläums der Einweihung der Pfarrkirche St. Michael im Jahr 1991 auf dem Gelände des ehemaligen, 1865 aufgelasenen Friedhofs neben der Kirche eine Mariensäule errichtet. Sie wurde gefertigt in der Werkstätte des Steinmetzbetriebes Heinrich Fischer in Ingolstadt im Auftrag der kath. Kirchenstiftung Titting. Die Madonna ist eine Nachbildung der Patrona Bavaria.
In der Kirchenausstattung sind besonders zu nennen: Die drei Altäre, die - mit Veränderungen - aus der Vorgängerkirche übernommen wurden, stammen aus der Barockzeit um 1700.
Für den Hauptaltar wurde Mitte der 50er Jahre ds. Jh. ein Altarblatt mit dem Kirchenpatron St. Michael von Professor Albert Burkart aus München geschaffen. Der rechte Seitenaltar erhielt in den 50er Jahren ds. Jh. ein Relief "Josef, der Arbeiter" vom Bildhauer Graf aus Eichstätt. Der linke Seitenaltar ist ausgestattet mit einer ausdrucksvollen Madonna mit dem Jesuskind der spätgotischen Stilepoche um 1510.
Im Antependium des Hauptaltars befindet sich ein kunstvolles Relief der Beweinung Christi, das um 1490 geschaffen wurde. Es stammt aus der Annakapelle des ehemaligen Friedhofs westlich der Pfarrkirche, die 1879 abgebrochen wurde, um Platz für einen weiteren Schulsaal zu gewinnen.
Sieben Grabdenkmäler (Epitaphien) wurden aus der Vorgängerkirche in die neue Pfarrkirche übernommen. Fünf Epitaphien wurden für ehemalige Tittinger Pfarrer geschaffen, ein Epitaph für einen Pfleger des Fürstbischofs von Eichstätt, des Pflegeamtes Raitenbuch - Titting, ein Epitaph für die Mutter eine ehemaligen Benefizianten von Titting, die in der Kirche ihr Begräbnis fand.
Beachtenswert ist auch der Marienzyklus von Professor Albert Burkart in den Deckenfresken, ebenso die Kreuzwegbilder vom gleichen Künstler, sowie die Apostelfiguren.
Kirche "St. Michael"
Marktstr. 19
85135 Titting
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Zuletzt aktualisiert am 10.02.2017