Die Rekonstruktion der Befestigung auf dem Michelsberg befindet sich am Besucherparkplatz der Befreiungshalle.
Von weitem sichtbar ragt der Michelsberg mit der Befreiungshalle, einem Monument zum Gedenken an die napoleonischen Befreiungskriege (1813-1815), über dem Zusammenfluss von Altmühl und Donau oberhalb von Kelheim auf.
Doch viel älter als dieses Denkmal sind die auf dem Michelsberg heute noch sichtbaren Wall- bzw. Befestigungsanlagen. 1997 wurde der 260 m westlich der Befreiungshalle gradlinig in Nordsüd-Richtung verlaufende, ungefähr 200 m lange Wall archäologisch untersucht. Man hielt diesen markanten Abschnittswall für frühmittelalterlich, d. h. aus dem 10. Jh. n. Chr. Doch die Grabungen belegten, dass der Wall mindestens in vier Bauabschnitten errichtet wurde. Als älteste Bauphase ließ sich eine Reihe mächtiger Pfosten mit dazwischen stehenden Mauersegmenten aus Plattenkalken nachweisen. Eine darüber liegende, 50 cm starke Brandschicht lässt auf ein Feuer schließen, dass diese Befestigung bereits um 1.850 v. Chr. zerstörte. Danach erneuerte man die Befestigung ähnlich wie bereits während der Bronzezeit mit Eichenstämmen und Mauern aus Plattenkalken. Doch diese Baumaßnahme fand erst einige Zeit später, am Übergang vom 6. zum 5. Jh. v. Chr. statt, zur Zeit der frühen Kelten.
Die Rekonstruktion der Befestigung auf dem Kelheimer Michelsberg ist direkt an den Wall, den verfallenen Resten der vorgeschichtlichen Befestigungsanlage angebaut. Die rekonstruierte Mauer zeigt die frühkeltische Ausbauphase. Doch diese Mauer ist nicht intakt dargestellt, sondern im fortgeschrittenen Verfall: Die Eichenstämme und die dazwischen liegenden Mauern sind niedriger als zur frühen Latenezeit. Die Reste der gänzlich verfallenen frühkeltischen Befestigung sieht man noch deutlich und hoch aufragend: es ist die hügelartige Erhebung des Erdwalls.
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Zuletzt aktualisiert am 10.02.2017