Hopfen in Altmannstein im Altmühltal


Hopfenlehrpfad

in Altmannstein / Tettenwang im Naturpark Altmühltal



Der Hopfen ist eine anspruchsvolle Pflanze

Pflanzenschutz

Wenn nicht geeignete Abwehrmaßnahmen ergriffen werden, können Pilzkrankheiten und tierische Schädlinge den Brauwert der Dolden erheblich beeinträchtigen oder die völlige Vernichtung der Bestände verursachen.
Pflanzenschutzmaßnahmen werden nach der Methode des "Integrierten Pflanzenbaus" durchgeführt. Das bedeutet die Kombination von mechanischen, biologischen und wenn notwendig chemischen Maßnahmen. So wird beispielsweise das Auftreten der bedeutendsten Pilzkrankheit im Hopfenbau dem falschen Mehltau ("Peronospora"), durch ein Prognoseverfahren genau bestimmt und per Telefax dem Hopfenbauern mitgeteilt. Es kann dann eine gezielte Bekämpfung erfolgen. Tierische Schädlinge, wie die Blattlaus oder die Rote Spinne, werden erst chemisch angegangen, wenn gewisse Schadschwellen (Auszählen des Schädlingsbesatzes pro Blatt) erreicht werden. Alle eingesetzten Wirkstoffe sind von der Biologischen Bundesanstalt Braunschweig geprüft und zur Anwendung zugelassen.


Bodenbearbeitung

Durch die langjährige Nutzung (25 Jahre hält eine Gerüstanlage) eines Hopfengartens ist die Erhaltung eines guten Bodengefüges von großer Bedeutung. Zum Lockern, Krümeln, Mischen, Wenden und Anhäufen werden verschiedene durch den Schlepper gezogene und angetriebene Bodenbearbeitungsgeräte eingesetzt:
Pflugkörper oder Scheibe: Anhäufeln und Abtragen der Bifänge (Erdanhäufungen).
Grubber: Lockern und Belüften des Bodens, Eindämmung von vorzeitiger Verunkrautung im Frühjahr.
Kreiselegge oder Fräse: Feine Krümmelung schwerer lehmreicher Böden, Aufbrechen von verschlämmten Oberflächen, Einarbeiten von organischer Masse, Vorbereitung zur Einsaat von Gründüngungspflanzen (z.B. Raps).
Kreiselgerät: Reduzierung des Stockaustriebes zur Erleichterung des Anleitens von Hand.
Einige Maschinen sind Spezialkonstruktionen für den Hopfenbau. Durch den Einsatz der richtigen Maschine zum optimalen Zeitpunkt wird eine schonende Bodenpflege erreicht.


Hopfenernährung

Nur gesunder und ausgewogen ernährter Hopfen ist widerstandsfähig gegen Schädlinge und Krankheiten und kann die hohen Anforderungen der Brauereien an die "Innere Qualität" der Hopfendolden erfüllen.


Lebenswichtige Mineralstoffe

Stickstoff (N) bildet Eiweiß und Blattgrün (Chlorophyll), wachstumsfördernd
Phosphor (P) fördert Bodenfruchtbarkeit, Doldenbildung und Bitterstoffgehalt
Kalium (K) reguliert den Wassergehalt, gibt Farbe und Lupulin
Calzium (Ca) ergibt krümelige Bodenstruktur und Bodenleben, festigt Zellwände
Magnesium (Mg)  ist Baustein für Chlorophyll, wird bei der Lupulin- und Aromabildung benötigt
Spurenelemente Bor, Jod, Mangan, Zink, Kupfer, Eisen: fördern Wachstumsentwicklung und harmonische Nährstoffaufnahme

Die Gründüngung erfolgt in organischer Form (Hopfenkompost, Grüngutkompost, Stallmist). Sie fördert den Humusgehalt des Bodens und gibt eine lockere Krümelstruktur für einen ausgeglichenen Wasser- und Lufthaushalt. Über die organische Düngung wird der Grundbedarf an Nährstoffen überwiegend abgedeckt. Fehlende Nährstoffe werden nach erfolgter Bodenanalyse in Form von Mineraldüngern zugegeben. Hopfen braucht tiefgründige, durchwurzelbare Böden mit gutem Luft- und Wasserhaushalt, ausreichende Niederschläge, viel Sonnenschein und Frostfreiheit vom Anfang April bis Mitte September.



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Zuletzt aktualisiert am 19.09.2018