Marktmuseum in Altmannstein im Naturpark Altmühltal


Marktmuseum

in Altmannstein im Naturpark Altmühltal

Mai bis Oktober



Das Marktmuseum befindet sich im zweiten Stock des ehemaligen Gasthofes Hofer aus dem 17. Jahrhundert. Dreigeschossig in Altmühljura-Bauweise errichtet prägt es mit seinem markanten Stufengiebel aus der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts entscheidend das Bild der Mühlgasse. Es zeigt in übersichtlicher und gut gestalteter Weise verschiedene wichtige Bereiche der regionalen Natur und Kultur Das Museum besteht aus vier einzelnen Räumen. Der Rundgang im Hauptraum beginnt mit der Geologie von Altmannstein und Umgebung. Fossile Funde aus der Jurazeit sind zu bestaunen.

Eine Besonderheit ist der Juravenator (Jurajäger), der 1999 in den Plattenkalken bei Schamhaupten gefunden wurde. Der bisher unbekannte Raubdinosaurier lebte vor 150 Millionen Jahren auf einer Insel im Jurameer Tethys, das damals weite Teile Bayerns bedeckte. Das Tier gehörte zur Gruppe der Coelurosaurier, den Fleisch fressenden kleinen Sauriern, die auf zwei Beinen gingen.

In der anschließenden Vor- und Frühgeschichte werden Objekte aus der Hallstattzeit bis zum frühen Mittelalter gezeigt. Der Schwerpunkt liegt hier beim UNESCO-Welterbe Limes, dessen Entstehung und Funktion. Ein repräsentativer Ausschnitt des Fundspektrums sowie Übersichtstafeln und Grafiken vermitteln dem Besucher den Alltag römischer Soldaten am Limes. Die Reihengräberzeit der Bajuwaren wird mit einem Kurzschwer (Sax), einer Gürtelschnalle und einem Langschwert (Spatha) verdeutlicht.

Im Weiteren kann der Besucher die Geschichte de Marktes mit seinen 13 Ortsteilen (u. a. Schloss Sandersdorf, Schloss Hexenagger) kennen lernen. Hierbei werden mittelalterliche Keramikfunde aus dem Pfleggerichtshaus, Münzfunde aus dem 13. Jahrhundert und ein original Weningbuch aus dem Schloss Hexenagger gezeigt.

Die Vitrine mit den Steinzeugflaschen der Sandersdorfer Steinzeugproduktion (1784-1901) leitet in die Abteilung Handwerk und Handel über. Zu dem Kundenkreis der Steinzeug- und Tonwarenfabrik Goerz gehörten z. B. der Magistrat von Innsbruck und München.

Der nächste Themenbereich beschäftigt sich mit dem Hopfenanbaugebiet Jura. Schon im Jahre 1896 wurde Altmannstein das Hopfensiegelrecht verliehen. Zur Veranschaulichung sind ein originales Hopfensiegel, Schablonen, Hopfenwaagscheine und Geräte ausgestellt. Neben einer Zusammenfassung alter Handwerksberufe in Altmannstein wird die Besonderheit der "Sumpfkalk aus dem Schambachtal" erläutert. Man verwendet den bei Restauratoren beliebten Kalk, der im Kalk- und Ziegelwerk Altmannstein seit 1948 hergestellt wird, bei Restaurierungen (z. B. Frauenkirche Dresden, Museumsinsel Berlin, Wallfahrtsort Lourdes).

In der Mitte des Raumes präsentiert dich der Naturraum Altmannstein (die Bavariabuche, die Wachholderheiden und das Schambachtal), ergänzt durch ein Geländemodell vom Versorgungsgebiet des Wasserzweckverbandes Altmannstein von 1936.

Der zweite Raum ist dem Leben und Werk des 1763 in Mendorf geborenen Simon Mayr gewidmet. Mayr zählt zu den bedeutendsten Musikern im 19. Jahrhundert. Er war ein großartiger Komponist, ein viel beschäftigter Kapellmeister und ein erfahrener Pädagoge. Mayr gilt als der "Vater der italienischen Oper" und lebte bis zu seinem Tode im Jahre 1845 in Bergamo. Simon Mayrs Schaffen umfasst im Überblick etwas 60 Opern, ca. 600 Kirchenmusikwerke und viel Kammermusik. Sein Lieblingsschüler war Gaetano Donizetti. CD- und DVD-Aufnahmen dokumentieren sein umfangreiches Werk.

In der Vitrine im Flur sind Porzellanfiguren, Originalzeichnungen und Kinderbücher von Lore Hummel zusammengestellt. Die bekannte Designerin und Kinderbuchautorin lebte von 1944 bis 1997 in Altmannstein. Neben dem Entwurf von Porzellanfiguren, den sog. Lore-Figuren, gestaltete und schrieb sie über 90 Kinderbücher.
Ihr Sohn ist der in Altmannstein lebende Komponist Franz Hummel, dessen Musical "Ludwig II. - Sehnsucht nach dem Paradies" großen Bekanntheitsgrad erreichte.

Zum Thema Volksfrömmigkeit im dritten Raum findet man neben dem Altar von Joh. Georg Günther (1704-1783) weitere sehenswerte Exponate. Der Vater des Rokokobildhauers Ignaz Günther (1725-1775) war nicht nur als Schreiner sonder überwiegend als Bildhauer und Fassmaler tätig. Dem berühmten Sohn Altmannsteins, Ignaz Günther, wurde schon 1997 ein Museum errichtet, dass man drei Häuser weiter besichtigen kann.

Der vierte Raum ist für Sonderausstellungen und Vorträge vorgesehen. Die im Depot verbliebenen Bestände sollen im Laufe der Zeit durch Sonderausstellungen zugänglich gemacht werden. Eine zusätzliche Attraktion stellt eine moderne Medienstation dar, in der per Touchscreen Filme zu unterschiedlichen Themen gezeigt werden.

Im Museumsgarten, durch den die Schambach fließt, wurden die Überreste einer historischen Kegelbahn erhalten. Neben der Schambach entstand ein Wassertretbecken mit einem Rastplatz für Radfahrer, denn der Radwanderweg (Schambachtal - Altmühltal) ist nur 20 m entfernt. In der noch gut erhaltenen Scheune werden historische landwirtschaftliche und handwerkliche Geräte untergebracht. Der schöne Garten bietet die Möglichkeit, diese vorzuführen und auch Museumsfeste zu veranstalten.


Öffnungszeiten:

Sonntag  10.30 - 12.00 Uhr



Marktmuseum Altmannstein
Mühlgasse 3
93336 Altmannstein
Tel.Nr.: 09446/90210
Fax.Nr.: 09446/902121



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Zuletzt aktualisiert am 26.03.2020