Seit dem 2. Jahrhundert v. Chr. errichteten die Römer ihre Kastelle nach einem, sowohl was die Innenbebauung als auch die Bewehrung betrifft, einheitlichen Schema, das erst in der Spätantike aufgegeben wurde. Danach hatte ein Kastell 4 Tore: Haupttor (porta praetoria), rückwärtiges Tor (porta principalis dextra) rechtes Tor (porta principalis dextra) und linkes Tor (porta principalis sinistra).
Das Nordtor von Abusina ist demnach die Porta principalis sinistra. Dies allerdings erst, seit in der Mitte des 2. Jahrhunderts bei Umbauarbeiten die Hauptachse von Norden nach Osten gedreht wurde. Das Tor war folglich zuvor die Porta praetoria.
Bis auf die Donauseite besaßen alle Zugänge zwei, durch Mittelpfeiler getrennte Durchfahrten. Das Doppeltor flankierten, wie üblich zwei ursprünglich wohl 8 m hohe Türme, die die Mauer um 3 m überragten. Das Kastell besaß 20 solcher Türme 2 x 4 Tortürme, 4 Ecktürme und je einen Zwischenturm zwischen Tor- und Eckturm. Mauer und Turm krönten Zinnen mit halbrunden Abschluß. Weiteren Schutz gewährten zwei umlaufende jeweils 8 m breite und 4 m tiefe Gräben, wobei Grabenunterbrechungen den Zugang zu den Toren ermöglichten. Dieser zusätzliche Schutz war an der steil abfallenden Donauseite entbehrlich.
Kohortenkastell Abusina
Abusinastr. 16
93333 Neustadt an der Donau / Eining
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Zuletzt aktualisiert am 26.04.2019