Erst aus der Luftperspektive zeigt sich die Halbmond-Form des Altwassers "Goldau". Sie macht klar, dass das Naturschutzgebiet bis zur Donauregulierung im 19. Jahrhundert ein Teil des Donaubettes war. Das frühere Gleitufer (= Innenbogen) wird jetzt von flachen Wiesen bedeckt, das frühere Prallufer (= Außenbogen) stellt jetzt das "Altwasser" und die Schilfröhrichte dar.
Worauf lässt sich diese frühere Schlängelung der Donau zurückführen ?
Jahrtausende erwies sich der stromabwärts gelegene Donaudurchbruch bei den jährlichen Hochwassern als zurückstauendes Nadelöhr. Dies führte zu starken Auflandungen und damit zu geringem Gefälle mit häufigen Laufveränderungen von Donau, Abens und Ilm. Dadurch wurden immer wieder Flussschlingen vom Bett abgetrennt, der Lebensraum Altwasser entstand.
Die um 1950 errichteten Deiche schließen die "Goldau" von den großen periodischen Überflutungen aus. Dennoch beherbergt das Naturschutzgebiet seltene Arten der Stromtäler und wertvolle Biotope der Auenlandschaft, etwa Schwimmblatt-Gesellschaften.
Das bis zu 3,5 m hohe Schilfrohr (Phragmites australis) breitet sich hauptsächlich mit Wurzelausläufern aus und bildet so die typischen, dichten Schilfgürtel. Diese bieten zahlreichen Tieren Brutmöglichkeit, Nahrungsquelle und Überwinterungsquartier. Die Weiße Seerose (Nymphaea alba) bildet an ihren noch verbliebenen natürlichen Fundorten in Bayern oft geschlossene Blätterteppiche an der Wasseroberfläche. Ausgewachsene Libellen beeindrucken oft mit ihren Flugkünsten, die Larven dagegen faszinieren durch ihr räuberisches Leben im Wasser. Zum Beutefang verhilft ihnen die sogenannte Fangmaske, die blitzschnell vorschnellt und zupackt.
Teile dieser Landschaft wurden als Auwiesen genutzt. Ihre Erhaltung bedarf der Pflege durch jährliche Mahd.
Zur Schonung der vielfältigen Tierwelt ist es besonders wichtig, eingeschränkte Angelzeiten, festgelegte Angelzonen und wegen der Brütvögel das Betretungsverbot zu beachten.
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Zuletzt aktualisiert am 10.02.2017