Feuchtwiesen am Radrundweg in Beilngries im Altmühltal


Radrundweg "Spurensuche"

bei Beilngries im Naturpark Altmühltal



Feuchtwiesen Altmühltal

Ersatzmaßnahmen für den Eingriff in das Ottmaringer Moor durch den Main-Donau-Kanal


Der Talraum der Altmühl - vom Feuchtlebensraum zum Agrarstandort

Das Talraumgefälle im Altmühltal ist von Natur aus sehr gering- Dadurch laufen Niederschläge nur langsam ab, die Fließgeschwindigkeit der Altmühl ist träge und im Talraum bilden sich nasse, humusreiche, teilweise an moorige Standorte. Um die Talaue für die Landwirtschaft nutzbar zu machen, wurde der Auwald gerodet und durch Gräben entwässert. Das flache Bett der Altmühl und der hohe Grundwasserstand ließen überwiegend nur eine Grünlandnutzung zu. Teilweise waren die Wiesen feucht und nass, sodass lediglich nur ein- bis zweimal im Jahr gemäht werden konnte. Die Nutzung passte sich diesen Bedingungen an. Es entstand eine vielfältige Kulturlandschaft aus Frisch- und Feuchtwiesen sowie Hochstauden- und Röhrichtbeständen.
Ab ca. 1910 wurde der Oberlauf der Altmühl schrittweise reguliert mit dem Ziel, landwirtschaftliche Flächen dauerhaft hochwasserfrei zu legen und besser nutzen zu können. Er erhielt ein verkürztes, breiteres und tieferes Bett, woraus sich auch eine Absenkung des Grundwasserspiegels ergab. Aus Feuchtwiesen wurden Fettwiesen, im Talraum konnte somit vermehrt Ackerbau betrieben werden. Durch die Regulierung der Altmühl war die landwirtschaftliche Nutzung nicht mehr von kleinräumig wechselnden Bodeneigenschaften abhängig. Heute richtet sich die Nutzung des Talraums nach wirtschaftlichen Bedingungen mit Maschinen, Spitz- und Düngermittelmitteleinsatz. Artenarme Wissen und Ackerflächen sind die Folge und führen zur Gleichförmigkeit der Landschaft. Tier- und Pflanzenarten verschwinden.


Wie kommt die Vielfalt unserer Talräume wieder zurück - ein Kompromiss

Die erfolgten Regulierungen in der Altmühl können nicht mehr rückgängig gemacht werden. Somit sind feuchte Standorte mit Lebensräumen wie Feucht- und Nasswiesen im Talraum der oberen Altmühl nur möglich, wenn die Geländeoberkante auf das Grundwasserniveau abgebaggert wird. Im Rahmen des Projekts zur Kompensation der Eingriffe in das Ottmaringer Moor ist dies im Talraum zwischen Leising und Kottingwörth durchgeführt worden. Durch massiven Bodenabtrag werden wieder neue Feuchtlebensräume geschaffen.



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Zuletzt aktualisiert am 10.02.2017