Fährte des Reh im Altmühltal bei Beilngries


Rehwild (Capreolus capreolus)

in Beilngries im Naturpark Altmühltal



Losung:

Die Kotbeeren des Rehwilds sind im Sommer infolge der wasserreichen Grünäsung zu einem Klumpen verklebt. Im Winter, bei trockener Äsung, sind die Kotbeeren voneinander getrennt und walzen- bis fast kugelförmig. Die Länge einer einzelnen Kotbeere beträgt ca. 12 bis 14 mm, der Durchmesser ca. 7 bis 10 mm. Die Färbung ist dunkelbraun bis schwarz. Die Kotbeeren des Bockes sind etwas gedrungener und dicker als die der Geiß und zeigen manchmal eine Andeutung von Näpfchen und Zäpfchen. Rehwild-Losung findet man in der Regel in der Nähe des Bettes, auf Äsungsplätzen, manchmal auch bei einer Fährte oder auf Wildwechseln, da es sich auch während des Ziehens löst und näßt. Bei Schnee ist an den Näßstellen zu erkennen, ob ein Bock oder eine Ricke genäßt hat, da weibliche Stücke zwischen die breitgestellten Hinterläufe nässen.


Fährte:

Die Geschlechter sind an der Fährte nicht zu unterscheiden. Beim Ziehen setzt Reh den Tritt des Hinterlaufes genau in das Trittsiegel des Vorderlaufes, wobei die Schalenspitzen dabei geringfügig nach außen gerichtet werden. Die Schalen des Vorderlaufes sind etwas gespreizt, die des Hinterlaufes geschlossen. Die Fährten unterscheiden sich nur durch den Schrank voneinander. Dieser ist beim Bock größer (ca. 15 bis 16 cm) als bei der Geiß (ca. 11 bis 12 cm). Die Schrittlänge beträgt beim Ziehen ca. 30 bis 60 cm. Rehfährte im Naturpark Altmühltal bei Beilngries Das Trittsiegel ist ca. 4,5 cm lang und ca. 3 cm breit. Auch bei leichtem Troll setzt Reh die Schalen des Hinterlaufes in das Trittsiegel des Vorderlaufes, je höher die Geschwindigkeit, desto weiter wird aber der Hinterlauf vor das Trittsiegel des Vorderlaufes gesetzt. Die Schalen sind dabei stärker gespreizt, besonders die der Vorderläufe, die Schrittweite erreicht ca. 1,00 bis 1,40 m, der Schrank verringert sich (die Trittsiegel bilden fast eine Linie), auch die Schalenspitzen sind nicht mehr nach außen gerichtet. Flüchtiges Reh macht ca. 2 m weite, hochflüchtiges bis zu 4 m weite Sprünge. Bei hohen Fluchten stoßen die Hinterläufe den Wildkörper vom Boden ab, die Vorderläufe fangen ihn auf. Die Trittsiegel der Vorderläufe stehen hintereinander hinter den schräg nebeneinander stehenden Trittsiegeln der Hinterläufe. Bei der Flucht werden auch die Schalen stark gespreizt. Dies ist auch bei der Fährte deutlich sichtbar; das Geäfter wird mit abgedrückt.



zurück zur Homepage des Rehwildes am Waldlehrpfad in Beilngries im Altmühltal


Zuletzt aktualisiert am 10.02.2017