Es gab 100 Schleusen entlang des Ludwigs-Kanals; zwischen Kelheim und der Scheitelhaltung 32, von dort nach Bamberg 68.
Die Schleusen waren 34,15 m lang und 4,67 m breit. Der Niveauunterschied zwischen Ober- und Unterhaupt betrug 2,3 - 3,2 m.
Für den Bau der Mauern verwendete man aus der Umgebung stammende Bruchsteine in Verbindung mit halbhydraulischem Kalk, zur Gründung der Schleusenkammern Holzpfähle.
Eine Schleusenfüllung benötigte bis zum 500.000 Liter Wasser. Zur Wasserersparnis erhielten deshalb viele Schleusen ein Zwischentor, womit die Schleusenkammer auf 26,2 m verkürzt werden konnte. Das Füllen und Leeren der Schleusen erfolgte mittels Schützen in den Eichentoren. Die Tore mußten mit Stangen auf- und zugezogen werden. Ein Schleusenvorgang dauerte ca. 10-15 Minuten.
Schleusenwärter mit ihren Gehilfen versahen den Schleusendienst. In der Regel versorgten sie ein bis drei, in Ausnahmefällen bis zu sechs Schleusen.
Die Wärter waren zugleich für die Instandhaltung der Schleusen sowie die Beaufsichtigung und Pflege des Kanals und seiner Anlagen zuständig. Dazu gehörte auch die Einnahmen der Pachtgelder für die 40.000 entlang des Kanals gepflanzten Obstbäume.
Insgesamt 69 Wärterhäuser wurden nach einem Musterplan gebaut, der im Detail variiert und der Geländesituation angepaßt werden konnte. Die sie umgebenden Grundstücke waren zum Gemüseanbau und zur Tierhaltung für den Schleusenwärter vorgesehen.
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Zuletzt aktualisiert am 10.02.2017