Breitenbrunn blickt auf eine lange und bewegte Geschichte zurück. Die ersten Zeugnisse menschlicher Besiedlung findet man bereits um 1700 v. Chr.
863 wird "Preitprunnin" erstmals in einem Vertrag genannt. Endgültig gesichert ist die Existenz Breitenbrunns durch ein Dokument aus dem Jahre 976.
Die ersten eigenständigen Besitzer von Burg Breitenegg und der Herrschaft Breitenbrunn waren 1129 die "Edlen von Breitenbrunn". Um 1200 erbaute ein Wernher von Laaber für seinen Sohn eine neue Burg in Breitenegg, deren Fundamente noch heute zu sehen sind.
Die Linie der Laaberer leitete in Breitenbrunn die reichsunmittelbare Zeit ein, denn sie erhielten für Breitenbrunn das Recht auf die hohe Gerichtsbarkeit als Reichslehen. Im Mittelalter war das ein Zeichen der Souveränität, verbunden mit vielen Freiheiten und Privilegien. Darüber hinaus wurde Breitenbrunn während der Zeit der Hadamars von Laaber im 14. Jahrhundert das Marktrecht verliehen.
Besondere Erwähnung verdient Hadamar III. (1317-1361), da er anhand seiner Minneallegorie "Die Jagd" sogar mit Wolfram von Eschenbach verglichen wird und damit in die Literaturgeschichte eingegangen ist.
Das Recht der hohen Gerichtsbarkeit und die Freiheiten des Marktes hatten zur Folge, daß Breitenbrunn ein aufstrebender und wichtiger Ort für die ganze Umgebung wurde.
Dem großen Feldherrn Tilly, auch "der Heilige im Harnisch" genannt, schenkte der Herzog von Bayern auf Grund seiner Verdienste am 2. Mai 1624 die Herrschaft Breitenegg "mit Schloß, Gericht und Markt".
Die Anwesenheit Tillys in Breitenbrunn ist nur für zwei Tage verbrieft, dennoch gibt es bedeutende Spuren seines Wirkens.
Am 28. Oktober 1625 gründete er die Rosenkranzbruderschaft. Eine Fahne aus dem Dreißigjährigen Krieg, die Tillyfahne, ist gut erhalten im Breitenbrunner Rathaus zu bewundern.
Auch die durch ihre zahlreichen Barockkirchen, allen voran die Weltenburger Klosterkirche, bekannte Künstlerfamilie Asam wohnte 1708-1710 in Breitenbrunn.
1744 erbte Ignaz Joseph Freiherr von Gumppenberg die Reichsgrafschaft Breitenegg. Im Jahre 1792 verkauften sie den Besitz an den Kurfürsten Theodor von Bayern. Die wirtschaftliche Schwächung des Ortes begann. Noch gab es Wagner, Schmiede, Pferdehalter und die Poststation in Breitenbrunn; als aber 1850 die Eisenbahnlinie Nürnberg - Regensburg in Betrieb genommen wurde, ging auch dieser Erwerbszweig zurück.
So blieb einzig der regelmäßige Viehmarkt die Hauptattraktion von Breitenbrunn. Immerhin gab es zur Jahrhundertwende noch sieben gutgehende Brauereien, von denen die letzte erst nach dem Zweiten Weltkrieg den Betrieb einstellte.
Im Jahr 1896 machte Breitenbrunn noch einmal durch den Bau eines Elektrizitätswerkes von sich reden, was damals selbst für große Städte noch unbekannt war. In der Jahrhundertwende tat sich einiges. 1893 wurde ein neues Rathaus gebaut, 1900 das Krankenhaus eröffnet. Und Breitenbrunn hat schon seit 1905 einen Kindergarten.
Von den Schrecken des Zweiten Weltkriegs blieb Breitenbrunn überwiegend verschont. Nach dem Krieg kamen viele Sudetendeutsche und andere Heimatvertriebene nach Breitenbrunn. Wie überall in Deutschland versuchte man hier die Kriegserlebnisse zu vergessen und zum normalen Alltag zurückzukehren. Schon 1949 wurde die Blaskapelle Breitenbrunn erneut ins Leben gerufen. Es gab wieder Fußballturniere und eine Theatergruppe.
Ab 1956 begann man sich ernsthaft um den Fremdenverkehr zu bemühen. 1964 erreichte die Gemeinde die Anerkennung als staatlicher Erholungsort. Das Freibad wurde gebaut, der Campingplatz eingerichtet und im Jahr 1967 die erste Schulturnhalle des Landkreises Parsberg eingeweiht.
Die ehemaligen Gemeinden Breitenbrunn, Dürn, Buch, Erggertshofen, Kemnathen, Gimpertshausen, Premerzhofen, Langenthonhausen und Hamberg sind zu einer Großgemeinde mit historischer Dimension zusammengewachsen. Die heutigen Gemeindegrenzen decken sich fast genau mit den uralten Grenzen der Herrschaft Breitenegg, als sie um 1350 unter Hamadar IV von Laaber ihre größte Ausdehnung hatte.
zurück zur Homepage von Breitenbrunn im Naturpark Altmühltal
Zuletzt aktualisiert am 10.02.2017