Mühlbachquelle bei Dietfurt im Altmühltal


Höhlenkundlicher Weg

in Dietfurt / Mühlbach im Naturpark Altmühltal



Mühlbachquelle und Hungerbrunnen, Quellen mit ...

Die große Mühlbachquelle ist mit einer normalen Schüttung von 300 Litern pro Sekunde eine der größten Karstquellen der Altmühlalb. Hier tritt der unterirdische Fluss der "Mühlbachquellhöhle" aus dem Berg und fließt der eineinhalb Kilometer entfernten Altmühl zu.
Die Quelle wird zwar oft als "Quelltopf" bezeichnet, ist aber eigentlich eine "Hangschuttquelle": Während bei einem Quelltopf das Wasser von unten direkt aus dem Berg strömt, muss sich hier das Wasser erst seinen Weg durch die Schuttmassen am Talgrund bahnen. Hier wird es durch ein Wehr etwa 2 m hoch zu einem kleinen Weiher aufgestaut, der die Versorgung des Mühlrades der Obermühle sicherstellen soll. Wenige hundert Meter Bach abwärts finden Sie zu diesem Thema an der Untermühle eine Informationstafel der "Dietfurter Wasserwege".


und ohne Wasserführung

Manche Karstquellen werden nur nach starken Regenfällen oder bei Schneeschmelze aktiv, wenn der Grundwasserspiegel im Bergesinneren ansteigt. Weil derartige Umweltbedingungen oft zu Ernteausfällen führten, bezeichnete die Landbevölkerung solche periodischen Quellen als "Hungerbrunnen" (auch "Bröller", "Brutzler", "Tummler" oder "Geuder"). Solche "Karst-Überläufe" gibt es auch in der Nähe der Mühlbachquelle. Anfang Februar 1909 brach an einer unscheinbaren Stelle am Hang für 27 Stunden ein 5 m breiter, 2 m tiefer Bach aus dem Waldboden und bahnte sich seinen zerstörerischen Weg durch die Ortschaft.


Berichte von dem Hochwasserereignis 1909 ließen die Höhlenforscher der "Karstgruppe Mühlbach" im Jahr 1998 einen künstlichen Stollen durch die Hangschuttmassen treiben. Nach 60 m gelang ihnen im Januar 2001 schließlich der Durchbruch in die "Mühlbachquellenhöhle" die erste wasseraktive Riesenhöhle der Fränkischen Alb. Mit einer Gesamtlänge von etwa 7 km (Stand 2005) gehört sie mittlerweile zu den längsten Höhlen Deutschlands. Ihr Eingang liegt auf Privatgelände und sie ist aufgrund ihrer Risiken und Schwierigkeiten nur für entsprechend ausgerüstete Spezialisten zugänglich.


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Zuletzt aktualisiert am 10.02.2017