Das "Räuberloch" ist durch den Versturz eines ehemals darunter liegenden Hohlraumes zugänglich: Am Grund der Einsturzdoline befindet sich der schmale Eingang zu einer etwa 20 m langen, nur kriechend befahrenen Höhle. Sie stellt wohl den Rest eines einst weiter ausgedehnten Höhlensystems dar, hat aber, weit über dem heutigen Talniveau gelegen, ihre Funktion als unterirdisches Entwässerungssystem schon lang eingebüßt. Es handelt sich somit um eine "fossile Höhle" im Übergang zum endgültigen Verfall. Der Name "Räuberloch" rührt daher, dass der Volksmund von "Raubgesindel" berichtet, das im Inneren einst an einem steinernen Tisch gespeist haben soll. |
Fossile Höhlen wie das Räuberloch sind in der Fränkischen Alb keine Seltenheit. Das "Höhlenkataster Fränkische Alb" verzeichnet gegenwärtig mehr als 3.000 Karstobjekte wie Höhlen, Felsenschutzdächer (Abris) und Dolinen. Zur besseren Übersicht hat man den Bereich des Katasters in Plateaus unterteilt, die durch größere Täler abgegrenzt und mit den Buchstaben A bis M bezeichnet werden (wir befinden uns im Karstgebiet H). Die Höhlen der Plateaus werden nach ihrer Aufnahme durchnummeriert: So wird etwa das Räuberloch als
H 3, die Mühlbachquellhöhle als H 100 geführt.
Höhlen werden nach ihrer Länge klassifiziert: Man unterscheidet zwischen Klein- (5 bis 50 m), Mittel- (50 bis 500 m), Groß- (500 bis 5000 m) und Riesenhöhlen (über 5 km). Im "Höhlenkataster Fränkische Alb" sind derzeit 17 Großhöhlen, etwa 180 Mittelhöhlen und 2.800 Kleinhöhlen registriert. Die Mühlbachquellhöhle stellt mit ihren etwa 7 km bislang einzige "Riesenhöhle" der gesamten Fränkischen Alb dar und hat auch als wasseraktive Höhle in den gebankten Kalken des unteren Malm (Weißer Jura) bislang eine Sonderstellung, neuere Hinweise lassen allerdings darauf schließen, dass es in der Fränkischen Alb weitere Höhlen dieser Art geben dürfte.
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Zuletzt aktualisiert am 10.02.2017