Doline am Wanderweg bei Dietfurt im Altmühltal


Höhlenkundlicher Weg

in Dietfurt / Mühlbach im Naturpark Altmühltal



Spaziergang auf dem Grund eines periodischen Sees

Karsttrichter (Dolinen) von einer Größenordnung, wie man sie in diesem Waldstück am Grunde des "Polje" vorfindet, deuten darauf hin, dass der unterlagernde Karst deutlich größere Wassermengen aufzunehmen imstande ist, als bei normalen Abflussverhältnissen anfallen.
Nachdem sich bei dem Hochwasserereignis im Februar 1909 ein See aufgestaut hatte, tauten am Grunde der Dolinen langsam die durch das Eis plombierten Schlucklöcher wieder auf und die gewaltigen Wassermassen schossen mit unglaublicher Macht in das Gangsystem der Mühlbachquellhöhle.
Noch heute sind die Spuren dieses Hochwasserereignisses auf der Hochfläche sichtbar. Zahlreiche neue Dolinen bildeten sich dadurch, dass die angesammelten Wassermassen Boden und Lehm mit sich rissen: Die Sedimentmassen, die allein bei diesem Seedurchbruch durch den verkarsteten Untergrund zu Tal gespült wurden, umfassten mehr als 10.000 m³. Wenngleich solche katastrophalen ein Hochwasser ein seltenes Extermereignis und in vergleichbarem Ausmaß in dieser Gegend seither nicht wieder vorgekommen sind, machen sie doch eine Entstehung der großen Senkengebiete auf den Hochflächen verständlich.


Durch die Mühlbachquellhöhle erreichten die trüben Fluten schnell die Mühlbachquelle. Da hier die Wassermassen nicht schnell genug abfließen konnten, stauten sie sich im Berg zurück; dabei gelangten sie in fossile, höher gelegene Höhlengänge, die die Fluten zu dem am Talhang liegenden "Hungerbrunnen" abführten: Dort traten sie schließlich als Sturzbach zu Tage und verwüsteten Teile der Ortschaft Mühlbach.


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Zuletzt aktualisiert am 10.02.2017