Vor uns ist der "Kopffelsen" zu sehen, ein Schwammriff-Felsmassiv aus dem oberen Jura. Die Gesteine der Altmühlalb entstanden vor 150 Millionen Jahren, im Zeitalter des Jura, als Ablagerungen in einem tropischen Urmeer: Zum einen bildeten Kieselschwämme und Blaualgen große Riffe ("Massenfazies" von lateinisch facies = Aussehen, Gesicht). In den Lagunen zwischen diesen Riffen lagerten sich Kalksedimente hingegen in Schichten ab ("Schichtfazies").
Die steilwandigen Felspartien der Massenfazies, die wir heute an den Talhängen der Altmühl bewundern können, zeigen, dass diese Ausprägung des Kalksteins der Taleintiefung gut wiederstehen könnte, dafür nimmt die mechanische Abtragung ("Erosion") hier bisweilen spektakuläre Formen an: Ende der 80er Jahre löste sich etwa ein Teil des vor uns sichtbaren Massivs des Kopffelsens und stürzte zu Tal.
Die gebankten Kalke hingegen setzen der Verwitterung oberflächlich weniger Widerstand entgegen, so dass sich hier bei der Taleintiefung Hänge mit gleichmäßiger Schräge ohne Besonderheiten ausbilden.
Dennoch können im Untergrund in den gebankten Kalken Höhlen durchaus die Zeiten überdauern, wie das Beispiel der Mühlbachquellhöhle zeigt: Ihre bislang bekannten Teile liegen nahezu ausschließlich in der Schichtfazies des Malm Gamma (Kimmeridge) im Übergang zum Malm Beta (Oxford). Nur wenige Meter über dem Talgrund, etwa 100 m unterhalb des gegenwärtigen Standpunkts, sind die eingangsnahen Teile der Mühlbachquellhöhle ausgebildet: Die "Mühlbachpromenade" und der "kleine Wasserfall". Hier im hangnahen Bereich kurz vor dem Austritt der Höhlengewässer aus dem Berg, hat sich eine Art unterirdisches Mündungsdelta herausgebildet, das von einer Reihe teilweise paralell verlaufender, wasserführender Höhlengänge gekennzeichnet wird. Nach außen hin macht sich dieses Phänomen durch eine Anzahl von Quellaustritten und periodischen Quellen (Hungerbrunnen) auch im Ortsbereich bemerkbar. |
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Zuletzt aktualisiert am 10.02.2017