Bischof Gundekar (1057-1075) weihte hier eine Kirche. Die Mauern des Langhauses sind romanisch, gehören aber kaum dieser frühen Zeit, sondern doch wohl dem 12. Jahrhundert an. In der Frühzeit des 14. Jahrhunderts erbaute man an Stelle der romanischen Apsis einen gotischen Chor. Dessen Vollendung muß um 1320 angesetzt werden; die gotischen Malereien an den Chorwänden entstanden nämlich um 1320-1330. Etwas später errichtete die Gotik einen Sakristei an der Nordseite des Chores. Gleichzeitig mit dem Chor wurde vermutlich der Turm errichtet. Vor 1727 (Datum am Glockenstuhl) erhielt er seinen heutigen Abschluß, offensichtlich nach Zeichnung des fürstbischöflichen Baudirektors Gabriel de Gabrieli. 1748 beabsichtigte man eine Erweiterung der Kirche. Die Hofbildhauer und Architekt Matthias Seybold in Eichstätt machte verschiedene Pläne. Zur Ausführung kamen Sie jedoch nicht. Erst 1842 erfolgte eine Verlängerung des Langhauses nach Westen, auch die südliche Sakristei gehört dem 19. Jahrhundert an. Die Kirche ist einschiffige Anlage. Zu beiden Seiten des Chores Sakristeien. Der Turm steht in ungewöhnlicher Situierung an der Südseite des Langhauses. Der wenig eingezogene Chor hat ein Joch und Schluß in fünf Achteckseiten. Im Joch Kreuzgewölbe, im Schluß Kappen. Die Birnstabrippen ruhen auf einfachen Spitzkonsolen. Die runden Schlußsteine sind mit einer Rosette bzw. Dreiblatt in Relief besetzt. Die spitzbogigen Fenster sind zweiteilig; Maßwerk mit Pässen; Schräggewände. Der Chor hat Schrägsockel. Die Strebepfeiler sind einmal abgesetzt und schließen mit Pultdach. Das Langhaus scheidet ein barocker runder Chorbogen vom Chor. Es hat vier Fensterachsen. Barocke Flachdecke. Die Fenster sind rundbogig, barock. Gegen die Ostecken liegen beiderseits tief unten später eingebrochene Rundbogenfenster (zur Beleuchtung der Seitenaltäre), jetzt zugesetzt. Die romanischen Fenster lagen hoch. Spuren an der Südseite noch kenntlich; die Nordseite scheint fensterlos gewesen zu sein. An der Südseite haben sich in der dritten Achse Reste des romanischen Portales erhalten, aber nur Teile der umrahmenden Rechteckblende: der Sturz, bestehend aus Platte, Stab und Schachbrettwulst und der östliche der wulstförmigen Dienste die ihn trugen. Den Portalsausschnitt innerhalb der Blende hat man sich rundbogig zu denken. Die nördliche Sakristei hat ein gratiges Kreuzgewölbe aus der Barockzeit. An der Ostseite zweiteiliges Spitzbogenfenster mit Paß im Maßwerk. Zugang spitzbogig, leicht gekehlt. Die Sakristei hat keinen Sockel und ist mit dem Chor nicht bündig, also etwas später gebaut als dieser. Die Südsakristei neu. Der stattliche, originelle Turm hat fünf quadratische Geschosse. Schrägsockel. Die Geschosse teilen Schräggesimse. Rechteckige Schlitzfenster. Im fünften Geschoss sind innen die zugemauerten ehemaligen Schallöffnungen erhalten. Sie sind stichbogig, gekuppelt und stehen in gekuppelten Stichbogennischen; Gewände aus Backstein. Stil und Technik weisen auf nachgotische Zeit. Über den frühgotischen Geschossen erhebt sich ein kurzes Obergeschoß mit abgeschrägten Ecken. In den geraden Achsen stehende Ovalöffnungen in Rechteckblenden. Der gedrückte Mansardenhelm ist mit glasierten Ziegeln gedeckt, diese zum Teil grün.
Wandmalereien im Chor. Die interessanten Malereien wurden 1878 weitgehend restauriert. Die heutige Stimmung kommt auf Rechnung des Restaurators. Dem Stil nach gehören sie der Zeit um 1320-1330 an.
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Zuletzt aktualisiert am 10.02.2017