Der Vogelherd am KultURwald in Eichstätt im Altmühltal


KultURwald

in Eichstätt im Naturpark Altmühltal



Der Vogelherd

Der schöne Aussichtsplatz mit Blick nach Westen auf der "Waschette" war in historischer Zeit ein "Vogelherd".


Was ist das oder was war das?

Der "Vogelherd" war in historischer Zeit eine Einrichtung zum Vogelfang, und wenn Sie so wollen, eine damals gerne ausgeübte Jagdart. Der "Vogelherd" Singdrossel in Eichstätt bestand aus einer künstlichen angelegten Erdplatte vergleichbar der Form eines Herdes oder einer Tenne. Er hatte etwa 7 m Durchmesser, war 1 m hoch und darauf waren Lockvögel festgebunden und Fangvorrichtungen für die auffliegenden Vögel festgemacht. Üblich wurde diese Art der Jagd im 16. und 17. Jahrhundert.
Es gab Finken-, Staren-, Lerchen-, Drossel- und Schnepfen-"Herde".
Die Vögel wurden durch Lockvögel in Trag- und Standhütten angelockt. Gefangen wurden die Tiere mit Leinruten oder Netzen.
"Vogelherde" waren in manchen Gegenden sehr zahlreich. Die Förster von Monheim und von Rögling hatten zum Beispiel je 19 Vogelherde zu betreuen, der Förster von Konstein hatte je einen Vogelherd in Altendorf, Ried, Gammersfeld, Mauern und Rennertshofen zu kontrollieren.
Die gefangenen Tiere wanderten entweder als Sänger in einen Vogelkäfig zum Zeitvertreib für adelige Ohren, oder sie fanden den Weg in die Küche, um den fürstlichen Gaumen zu verwöhnen. Aber auch der Landmann ließ sich eine gebratene Wacholderdrossel schmecken. Er durfte sich nur nicht erwischen lassen.



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Zuletzt aktualisiert am 27.09.2018